Golf: Furioser Samooja gewinnt European Open in Winsen an der Luhe
Golf-Profi Kalle Samooja hat die European Open im niedersächsischen Winsen an der Luhe gewonnen - und wie! Der 34 Jahre alte Finne stellte am Sonntag mit einer 64er-Runde einen Platzrekord auf und preschte von Platz 22 auf Rang eins vor.
Damit blieb Samooja auf den "Green Eagle Golf Courses" mit insgesamt 282 Schlägen acht unter Par und triumphierte bei der mit 1,75 Millionen Euro dotierten Veranstaltung vor den Toren Hamburgs. Für seinen ersten Turniersieg erhielt der Finne einen Scheck über 297.500 Euro. Platz zwei ging an den Niederländer Wil Besseling (284 Schläge). Den dritten Rang teilten sich der Engländer Richard Mansell und der Franzose Victor Perez (je 285), der als Führender in den Schlusstag gegangen war. "Ich hatte mit einem Stechen gerechnet und auf den alleinigen zweiten Platz gehofft", sagte Samooja, der sichtbar mit den Tränen zu kämpfen hatte.
Schneider als Fünfter bester Deutscher
Bester Deutsche war Marcel Schneider. Der 32-Jährige aus dem baden-württembergischen Pleidelsheim spielte am Sonntag eine bogeyfreie 67er-Runde und erreichte mit 286 Schlägen Platz fünf. "Der Platz ist ein Monster. Eigentlich liegt er mir nicht", sagte Schneider, der auf den ersten neun Löchern vier Birdies spielte, über die anspruchsvolle Anlage. Der Schlüssel zum guten Abschluss sah er in seinem langen Spiel: "Das war heute sensationell." Schon am vergangenen Wochenende hatte Schneider bei den Dutch Open im niederländischen Cromvoirt den vierten Platz belegt.
Siem zufrieden - Kaymer nicht dabei
Als einen "Schritt in die richtige Richtung" bezeichnete Marcel Siem seinen geteilten 18. Rang mit 289 Versuchen. Besonders gefreut haben dürfte sich der Ratinger über die letzte Bahn, bei dem ihm ein Eagle (zwei Schläge unter Par) gelang. Der frühere Weltranglisten-Erste Martin Kaymer hatte seinen Start in Winsen kurz vor dem ersten Abschlag am Donnerstag wegen einer Handverletzung kurzfristig abgesagt.
Während des Turniers waren fast 20.000 Zuschauer auf die Anlage vor den Toren Hamburgs gekommen. Turnierdirektor Dirk Glittenberg zeigte sich nach dem "schlimmen Covid-Jahr" 2021 zufrieden: "Es ist das Schönste, dass Tausende Zuschauer ohne Maske wieder Golf sehen können."
