Baskets Oldenburg: Club-Ikone Rickey Paulding geht mit Sieg
Rickey Paulding hat am Sonntag nach 15 Jahren sein letztes Bundesliga-Spiel für die Baskets Oldenburg bestritten. Beim 102:86 (51:47)-Sieg der Niedersachsen in Ludwigsburg gelangen der 39 Jahre alten Basketball-Legende noch einmal acht Punkte.
"Es ist eine tolle Sache, mit einem Sieg aufzuhören", sagte der US-Amerikaner im Anschluss: "Ich bin glücklich." Bereits bei seinem letzten Heimspiel am Freitag, das die Niedersachsen gegen Würzburg deutlich mit 113:87 (63:38) gewannen, hatten die 6.000 Fans in der Halle ihr Idol mit stehenden Ovationen minutenlang gefeiert und eine große Choreografie mit der Aufschrift "15 Jahre Loyalität - Dreier, Dunks & Herzblut - Danke Rickey" gezeigt.
"Ich habe eigentlich versucht, mich auf das Spiel zu fokussieren, aber natürlich habe ich darauf geguckt. Unfassbar", sagte Paulding, der 18 Zähler in dieser Partie verbuchte.
Zweiterfolgreichster Werfer der BBL-Geschichte
Mit insgesamt 7.959 Punkten in 15 Saisons beendet er nun als aktuell zweiterfolgreichster Werfer der BBL-Geschichte hinter Mike Jackel seine Karriere und zieht mit seiner Familie in die USA zurück nach Kansas City. Der auch jenseits des Vereins enorm beliebte Kapitän ist zudem der beste ausländische Scorer der Bundesliga-Historie. Er gehörte fest zum BBL-Inventar, wurde nach seinem angekündigten Abschied auch in den gegnerischen Hallen gefeiert. Die Play-offs hatte sein Verein deutlich verpasst, am 4. Juni wird es nun noch ein Abschiedsspiel in Oldenburg geben.
Paulding prägte in Oldenburg eine Ära
Paulding war 2007 aus der französischen Liga nach Oldenburg gekommen, wurde mit dem Club 2009 deutscher Meister und Pokalsieger (2015). Er widerstand allen Abwerbungsversuchen, weil seine Familie und er sich so wohl in Oldenburg fühlten, und prägte eine Ära. Außergewöhnlich im Basketball und der BBL, wo Spielerwechsel und kurzfristige Verträge an der Tagesordnung sind.
"Für mich ist Oldenburg Zuhause. Das war es für mich und meine Familie 15 Jahre lang. Ich werde das Fahrradfahren durch die Stadt vermissen. Ich werde die Menschen vermissen. Ich werde es vermissen, für den Verein zu spielen", sagte er dem NDR.
"Basketball ist mein Leben und wird es immer sein"
In seiner amerikanische Heimat will er seiner Familie wieder näher sein. Erst einmal, so kündigte der Vater dreier Kinder an, wolle er "zwei Monate auf der Couch relaxen". Seinem Sport und den Baskets will er aber erhalten bleiben, denn: "Basketball ist mein Leben und wird es immer sein."
Über seine genaue Rolle in der Zukunft laufen aktuell noch Gespräche mit den Verantwortlichen des Clubs. "Für mich wäre es schön, hier etwas mit Kindern machen zu können. Wenn ich mich zum Beispiel um Basketball-Camps kümmern, den Basketball in Oldenburg weiterwachsen lassen könnte", so der 39-Jährige.
Paulding: "Auf jeden Fall ein bis bald"
So ganz weg wird Paulding in "Pauldingburg" ohnehin nie sein. Ein riesiges Graffiti, auf dem die Club-Ikone seine Arme ausstreckt, prangt an einer Wand neben der Baskets-Arena. "Pauldingburg - since 2007" ist darauf in großen Buchstaben zu lesen. "Das macht mich schon stolz", sagt Paulding, der Oldenburg und die Baskets-Fans auf jeden Fall auch nach seinem Karriereende besuchen möchte. "Es ist daher kein Tschüss, sondern ein bis bald."
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