Australian Open: Kerber über Corona und den Fall Djokovic
Ohne Matchpraxis tritt Deutschlands beste Tennisspielerin Angelique Kerber bei den Australian Open an. Die Kielerin war im Dezember an Corona erkrankt. Vor Beginn des Turniers äußerte sie sich auch zum Fall Novak Djokovic.
"Ich verstehe die Menschen hier definitiv. Sie haben wirklich über die letzten zwei Jahre eine toughe Zeit hinter sich", sagte die 33-Jährige mit Blick auf die harten Lockdown-Maßnahmen in Australien. Kritik am Verhalten des ungeimpften serbischen Weltranglistenersten könne sie daher nachvollziehen: "Regeln sind Regeln, die für alle gelten, egal ob man Nummer eins ist oder Qualifikant."
Djokovic erneut Visum entzogen
Djokovic hatte bei der Einreise nach Australien Dokumente für eine medizinische Ausnahmegenehmigung vorgelegt, die als unzureichend eingestuft wurden. Zudem gab es Wirbel um öffentliche Auftritte im Dezember trotz eines positiven Corona-Tests. Am Freitag entzog im das australische Außenministerium dem Serben das Visum. Aller Voraussicht nach muss Djokovic das Land verlassen und wird seinen Titel in Melbourne nicht verteidigen können.
"Ich bin selber gespannt, was am Ende daraus wird", sagte Kerber: "Wer verfolgt das nicht? Ich glaube, die ganze Welt verfolgt das momentan. Ich hoffe auch, dass es bald wieder schöne und positive Nachrichten über den Sport gibt."
Kerber: "War froh, dass ich die Impfung hatte"
Sie selbst habe wegen ihrer Corona-Infektionzwischenzeitlich um ihre Teilnahme an den Australian Open gebangt und sich Sorgen über mögliche Langzeitfolgen gemacht. "Ich war froh, dass ich die Impfung hatte. Aber natürlich weiß man nicht, wie es weitergeht und ob man Long Covid bekommt", sagte Kerber. Erst nach Weihnachten habe sie wieder mit dem Training begonnen. "Ich wusste am Anfang nicht, ob ich überhaupt Melbourne schaffe."
Ohne Matchpraxis in die Australian Open
Ihren eigentlich geplanten Start beim Vorbereitungsturnier in Sydney hatte die dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin abgesagt. Ohne Matchpraxis wird sie bei den am Montag beginnenden Australian Open starten und hat einen Tag vor ihrem 34. Geburtstag in der Estin Kaia Kanepi eine unangenehme Aufgabe für die erste Runde erwischt.
"Mein Ziel ist immer die zweite Woche, aber dieses Jahr schaue ich wie noch nie von Runde zu Runde. Ich denke, dass jede Runde für mich wie ein Sieg ist." Angelique Kerber
"Die Erwartungen sind schon relativ niedrig", sagte Kerber, die nach der Trennung von Torben Beltz in Melbourne ohne Trainer antritt. Im vergangenen Jahr war sie bereits in der ersten Runde rausgeflogen. Unmittelbar nach ihrer damaligen Einreise musste sie in strikte Quarantäne, weil es in ihrem Flieger einen Corona-Fall gegeben hatte.
