Stand: 06.03.2009 12:05 Uhr

THW: Staatsanwaltschaft ermittelt nicht

In der Affäre um Manipulationsvorwürfe gegen den Bundesligisten THW Kiel liegt der Kieler Staatsanwaltschaft der Brief vor, der den Stein ins Rollen gebracht hatte. Das berichtet die NDR 1 Welle Nord. Es gebe aber keinen Anlass für Ermittlungen, sagte Oberstaatsanwalt Uwe Wick: "Die Staatsanwaltschaft führt kein Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche des THW." In dem Brief soll Dieter Matheis, Aufsichtsratsmitglied der Handball-Bundesliga (HBL) und zugleich Gesellschafter des Kieler Liga-Konkurrenten Rhein-Neckar Löwen, THW-Manager Uwe Schwenker um Aufklärung der Vorwürfe gebeten haben.

Keine belastenden Fakten

Noch immer ist ungeklärt, wer die Anschuldigungen gegen den deutschen Rekordmeister in die Welt gesetzt hat. Matheis hatte erklärt, er habe in einer Gesellschaftersitzung der Löwen von entsprechenden Gerüchten gehört und sich daraufhin dazu entschlossen, Schwenker in einem Brief um Aufklärung zu bitten. Dem THW war vorgeworfen worden, seit dem Jahr 2000 Europapokal-Spiele manipuliert zu haben, darunter auch das 2007 gewonnene Finale in der Champions League gegen die SG Flensburg-Handewitt. Die Kieler bestreiten dies. Am Mittwoch hatte das HBL-Präsidium die Affäre vorerst für beendet erklärt. Es lägen keine belastenden Fakten vor. HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann sprach sich dafür aus, die Quelle der Manipulationsvorwürfe zu veröffentlichen. Die Gremien der Handball-Bundesliga sind aber seinen Angaben zufolge dagegen.

Löwen widersprechen Ankündigung von Nielsen

Unterdessen haben die Rhein-Neckar Löwen der Ankündigung ihres dänischen Gesellschafters Jesper Nielsen widersprochen, eine Erklärung zu der angeblichen Manipulationsaffäre abgeben zu wollen. "Herr Nielsen entscheidet für sich selbst, wenn er seine persönliche Sichtweise bekannt gibt. Von den Rhein-Neckar Löwen wird es jedenfalls keine Erklärung geben", sagte Löwen-Manager Thorsten Storm dem "Mannheimer Morgen". Nielsen, zugleich Geschäftsführer des Löwen-Hauptsponsors, hatte zwei Tage zuvor eine Erklärung bis zur kommenden Woche in Aussicht gestellt, in der "alle Vorgänge einschließlich der Entlassung unseres Trainers Noka Serdarusic aufgeklärt" würden.

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Sport aktuell | 06.03.2009 | 12:25 Uhr

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