Sirlord Conteh ( 11, Paderborn), Jakov Medic (St. Pauli) © IMAGO / Lobeca

Wird Hamburger Conteh wieder zum St.-Pauli-Schreck?

Stand: 02.03.2023 11:45 Uhr

Der FC St. Pauli ist das Team der Stunde in der zweiten Fußball-Bundesliga. Die Kiezkicker haben zuletzt fünf Siege in Serie gefeiert und wollen ihren Höhenflug auch bei Aufstiegsaspirant SC Paderborn fortsetzen. Doch ein gebürtiger Hamburger könnte dies erneut verhindern.

von Martin Schneider

Vier Jahre trug Paderborns Stürmer Sirlord Conteh das braun-weiße Trikot - das der U23. Über den SC Concordia, den SC Billstedt, den VfB Lübeck und den TSV Sasel landete der gebürtige Hamburger 2015 bei der zweiten Mannschaft der Kiezkicker. Trotz 25 Toren in 101 Spielen in der Regionalliga Nord wurde ihm der Sprung zu den Profis allerdings nicht zugetraut. So strich Conteh 2019 seine Segel und wechselte zum damaligen Drittligisten Magdeburg. Und man wird das Gefühl nicht los, dass er St. Pauli in jedem Aufeinandertreffen beweisen will, dass es ein Fehler war, ihn ziehen zu lassen.

Conteh: Drei Tore in zwei Spielen gegen St. Pauli

Das ist auch Trainer Fabian Hürzeler aufgefallen: "Ich habe auch gemerkt, dass der gegen uns immer Bock hat", sagte der 30-Jährige vor dem Auswärtsspiel der Kiezkicker am Freitagabend (ab 18.30 Uhr im NDR Livecenter). Zweimal spielte Conteh bisher gegen St. Pauli. Im DFB-Pokalspiel 2021 in Diensten von Magdeburg schoss er beim 3:2-Erfolg der Hamburger beide Tore für den 1. FCM. Nach seinem Wechsel im Sommer 2022 nach Paderborn traf er auch im Hinspiel beim 2:2 am Millerntor für die Ostwestfalen.

Weitere Informationen
Die Bank des FC St. Pauli jubelt © Witters

FC St. Pauli im Jahr 2023: Effizienter, kompakter, erfolgreicher

Die Braun-Weißen weisen in der Rückrunde weiterhin eine makellose Bilanz auf. Trainer Fabian Hürzelers Anpassungen haben das Spiel der Hamburger erfolgreich verändert. mehr

"Er hat ein gutes Timing für die Tiefe und wenn er im richtigen Moment losläuft, ist es schwer, ihn zu verteidigen", lobte Hürzeler die Qualitäten Contehs. "Doch Paderborn hat noch mehr sehr gute Offensivspieler", rückte Hürzeler den Fokus auf die Breite des Kaders der Ostwestfalen - und ihre Stärken. "Paderborn ist für mich die spielstärkste Mannschaft der Liga. Es erwartet uns eine sehr schwere Aufgabe, die wir nur als Team bewältigen können."

Hürzeler: "Gier nach Siegen darf niemals flöten gehen"

Trotz der fünf Siege in Folge wollen die Kiezkicker hungrig bleiben und nicht selbstzufrieden werden: "Von einer Serie können wir uns nix kaufen. Diese Gier nach Siegen darf niemals flöten gehen, sie muss immer vorhanden sein", sagte Hürzeler und möchte das neue Selbstbewusstsein für weitere Erfolge nutzen: "Wir fahren dahin, um etwas zu holen. Und nicht, um zuzuschauen, wie Paderborn Fußball spielt."

Die jüngere Bilanz der St. Paulianer gegen Paderborn ist allerdings schwach: Nur zwei Zähler holten die Braun-Weißen aus den vergangenen fünf Duellen.

"Paderborn ist ein Gegner, gegen den wir uns beweisen können. Die wollen aufsteigen, die sind richtig gut." Fabian Hürzeler

Hürzeler rechnet mit Erfolg bei Trainerlizenz-Prüfung

Bis auf die verletzten Igor Matanovic, David Nemeth und Etienne Amenyido können die Hamburger am Freitag personell aus dem Vollen schöpfen. Und auch von der Seitenlinie gab es gute Nachrichten: Coach Hürzeler hat seine Prüfung für die Fußballlehrer-Lizenz abgeschlossen. Deutschlands jüngster Profifußball-Trainer blickt optimistisch auf das Ergebnis: "Ich habe jetzt noch keine Urkunde ausgehändigt bekommen, aber ich gehe davon aus, dass ich nicht durchgefallen bin."

Ein Grund für den gebürtigen Texaner, eine Runde Kuchen springen zu lassen: "Bei der Spielvorbereitung wäre das nicht so förderlich. Aber nächste Woche ist eine lange Woche, da lasse ich mir was einfallen" sagte Hürzeler. Vielleicht gibt es dann auch den nächsten Dreier - den sechsten in Serie - zu feiern. Es sei denn, Conteh spielt wieder einmal den Partycrasher.

Weitere Informationen
Pyro im Hansa-Rostock-Fanblock während des Spiels beim FC St. Pauli © IMAGO / osnapix

Verletzte bei Randale durch Hansa-Fans: "Einfach nur Vollidioten"

Rostocks Clubchef fand deutliche Worte für die Vorfälle während des Nordduells beim FC St. Pauli. Oke Göttlich stellt Punktabzüge als mögliche künftige Strafen zur Diskussion. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 02.03.2023 | 23:03 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

2. Bundesliga

FC St. Pauli

Mehr Fußball-Meldungen

Rostocks Japser van der Werff (l.) versucht, gegen St. Paulis Marcel Hartel (M.) und Etienne Amenyido den Ball zu bekommen. © Witters

St. Pauli - Hansa: Sportlich brisantes Hochrisikospiel

Während die Hamburger heute Abend einen großen Schritt in Richtung Bundesliga machen können, brauchen die Rostocker Punkte im Abstiegskampf. mehr