Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch (v.l.) im Trikot von Werder Bremen (Foto aus dem Jahr 2022) © IMAGO / Team 2

Werder beim BVB: Ducksch freut sich auf Füllkrug und will mehr vorangehen

Stand: 20.10.2023 08:56 Uhr

Heute tritt Werder Bremen in der Fußball-Bundesliga bei Borussia Dortmund an. Dann kommt es zum Wiedersehen mit Niclas Füllkrug. Sein ehemaliger Sturmpartner Marvin Ducksch nimmt sich indes in die Pflicht, die Saison des SVW in Schwung zu bringen.

von Tobias Knaack

"Ich glaube, dass ich einen weiteren Schritt machen und noch mehr vorangehen muss", sagte der 29-Jährige vor dem schweren Auswärtsspiel der Norddeutschen beim Vizemeister der Vorsaison (20.30 Uhr, im NDR Livecenter).

"In den letzten Wochen hat uns das in dem ein oder anderen Spiel gefehlt", sagt er insbesondere mit Blick auf die zurückliegenden Auswärtsspiele gegen die Aufsteiger Heidenheim und Darmstadt, die beide 2:4 verloren gingen.

"Du brauchst Jungs, die Ansagen machen. Da sehe ich mich in der Pflicht." Werder-angreifer Marvin Ducksch

Speziell in der Partie beim FCH hatte sich das gezeigt, als der SVW sich nach 0:2-Rückstand erst zurückgekämpft, nach dem Ausgleich aber wieder komplett den Faden verloren hatte. "In solchen Phasen brauchst du ein paar Jungs auf dem Platz, die Ansagen machen und Verantwortung übernehmen", erklärt Ducksch. "Da sehe ich mich in der Pflicht."

Und das am besten schon bei der schweren Aufgabe im Westfalenstadion gegen den aktuell noch ungeschlagenen Tabellenvierten. "Wir wollen mutig sein, dann werden wir unsere Chancen bekommen. Wir müssen als Kollektiv verteidigen und davon wegkommen, so viele Gegentore zu kassieren", sagt der Angreifer.

Werder kassiert zu viele Gegentore

Davon hatte es zuletzt in der Tat einige gegeben: 17 in sieben Partien, zwölf allein in den vergangenen vier Begegnungen. Nur beim 4:0 gegen Mainz war die Mannschaft von Trainer Ole Werner ohne Gegentreffer geblieben. Auch beim Test gegen Zweitliga-Tabellenführer St. Pauli während der Länderspielpause hatte es wieder drei Gegentore gesetzt.

Dennoch sagt Ducksch, der in den vergangenen fünf Partien je einen Scorerpunkt erzielte (zwei Tore, drei Vorlagen): "Wir hatten eine gute Trainingswoche und warten jetzt, dass die Jungs zurückkommen und wir noch paar gute Einheiten haben. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen und das tun die Jungs, das sehe ich tagtäglich im Training." Auch Ex-Profi Marco Bode warb im NDR Interview um Geduld: "Es ist noch ein Findungsprozess, weil sich die Mannschaft relativ stark verändert hat."

BVB-Spieler kehren spät von DFB-Reise zurück

Einen kleinen zusätzlichen Vorteil für seine Mannschaft sieht er in der Amerika-Reise der Nationalmannschaft, an der vier Dortmunder Akteure teilnahmen. Zwar wurden Füllkrug, Mats Hummels, Julian Brandt und Niklas Süle vom BVB direkt nach dem Spiel gegen Mexiko (2:2) und damit vor dem Abflug des DFB-Teams am Donnerstag mit einem Privatjet nach Hause geflogen, dennoch sei das "keine optimale Vorbereitung, würde ich sagen, aber das müssen wir als Vorteil sehen".

Auf das Wiedersehen mit seinem ehemaligen kongenialen Partner Füllkrug und dem damit verbundenen Treffen der selbsternannten "hässlichen Vögel" freut sich der gebürtige Dortmunder sehr. Kontakt hätten die beiden zuletzt nicht gehabt, sagte Ducksch, er glaube aber, dass das in den Tagen vor dem Spiel noch passieren werde.

Wiedersehen mit Füllkrug

Füllkrug, der aus alter Verbundenheit auch in Dortmund mit grün-weißen Schienbeinschonern aufläuft, war vor seinem Wechsel zum BVB im Sommer noch Bundesliga-Torschützenkönig im Trikot der Bremer geworden. In der Spielzeit davor hatten Ducksch mit 20 und Füllkrug mit 19 Treffern wesentlichen Anteil am Aufstieg Werders. Aktuell haben beide je zwei Tore in der Bundesliga erzielt.

"Wir freuen uns mit ihm über seine Tore, aber nicht am Freitag - weil es da gegen Werder geht." Marco Bode über Niclas Füllkrug

Sorgen bereiten Trainer Werner vor der Partie die Ausfälle von Niklas Stark, Amos Pieper, Jiri Pavlenka, der verletzt von den Länderspielen mit Tschechien zurückkam, und Königstransfer Naby Keita, der im Hoffenheim-Spel erneut Probleme hatte und ausgewechselt werden musste.

Schöne Erinnerungen an wildes 3:2

Auch wenn der BVB der klare Favorit ist und Werder in dieser Spielzeit auswärts noch keinen Zähler geholt hat, einen Mutmacher für die Norddeutsch gibt es beim Blick auf das jüngste Gastspiel in Dortmund: In einer irren Schlussphase drehten die Grün-Weißen da einen 0:2-Rückstand in einen umjubelten 3:2-Erfolg. Um das zu wiederholen, möchte der gebürtige Dortmunder Ducksch bei den Bremern mehr Verantwortung übernehmen.

Mögliche Aufstellungen:

Borussia Dortmund: Kobel - Wolf, Schlotterbeck, Hummels, Ryerson - Can, F. Nmecha - Bynoe-Gittens, Reus, Malen - Füllkrug
Werder Bremen: Zetterer - Rapp, Veljkovic, Friedl - Weiser, Lynen, Jung - Stage, Schmid - Njinmah, Ducksch

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 20.10.2023 | 23:03 Uhr

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