VfL Wolfsburg: Gelingt in Köln der Startrekord?
Sollte der VfL Wolfsburg heute auch beim 1. FC Köln nicht verlieren, wäre er seit zehn Partien ungeschlagen - das gelang in der Vereinsgeschichte zum Start noch nie. Admir Mehmedi fällt bis Jahresende aus.
Vor etwa einem Monat sah es nicht zwingend nach dieser sportlichen Entwicklung bei den "Wölfen" aus. Unmittelbar vor dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim sorgte die öffentliche Kritik von Trainer Oliver Glasner an der Transferpolitik für Verärgerung bei Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke. Angesichts der mageren Bilanz - ein Sieg, fünf Remis - schien sogar ein Rauswurf des VfL-Coachs nicht ausgeschlossen. Es folgten ein "konstruktiver Austausch", der Verbleib Glasners - und drei Siege in Serie. Punkten die inzwischen fünftplatzierten Niedersachsen auch heute (15.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) beim 1. FC Köln, wäre der Startrekord aus dem Vorjahr (neun Spiele ohne Niederlage) übertroffen.
Schmadtke: Partie wie ein Endspiel angehen
Damit das klappt, richtete Schmadtke vor dem Duell mit seinem Ex-Club in der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung" einen klaren Appell an die Mannschaft: Sie solle das Spiel "so angehen, als ob es ein Endspiel wäre - Feierabend!" Natürlich werde der VfL auch mal ein Spiel verlieren, "aber man sollte sich nicht einreden lassen, dass das jetzt vor der Tür steht. Das kann auch irgendwann sein. Wir sollten nicht auf die Niederlage warten, sondern sollten alles machen, um Spiele zu gewinnen."
Der jüngste Kölner Sieg beim BVB solle den Wolfsburgern eine Warnung sein, erklärte der 56-Jährige: Dieses Spiel habe wieder gezeigt, dass man in der Liga nichts geschenkt bekomme: "Alle Experten haben gesagt: Dortmund gegen Köln - das ist eine klare Geschichte. Und dann war es keine klare Geschichte. Man sollte vorsichtig sein mit Dingen, die man schon im Vorhinein zu wissen glaubt."
Glasner lobt Weghorsts "Gier auf Tore"
Gleichwohl sind die Wolfsburger am Sonnabend Favorit. Mag das Wolfsburger Spiel unter Glasner bislang nicht so spektakulär wie unter Vorgänger Bruno Labbadia gewesen sein, die Richtung stimmt dennoch. Dem Österreicher gelang es, die zuvor sehr anfällige Defensive zu stabilisieren (erst acht Gegentore) - und inzwischen passt es auch in der Offensive: Erzielten die "Wölfe" in den ersten sechs Saisonspielen lediglich fünf Tore, waren es in den zurückliegenden drei Partien stolze neun.
Verantwortlich für diesen Lauf ist auch Wout Weghorst. Nach zuletzt sechs Toren in sechs Spielen hat der Niederländer in der Liste der Wolfsburger Bundesliga-Rekordtorschützen mit insgesamt 39 Treffern nur noch Diego Klimowicz, Grafite und Edin Dzeko vor sich. "Er bekommt jetzt gerade wieder die Bälle sehr gut serviert und dann kommen seine große Abschlussqualität und seine Gier auf Tore ins Spiel", lobte VfL-Coach Glasner seinen Stürmer.
Mehmedi fällt aus, aber Ginczek wieder fit
Noch kein Saisontor, aber immerhin zwei Assists hat Admir Mehmedi vorzuweisen. Mehr werden es in diesem Kalenderjahr nicht werden, denn der 29 Jahre alte Offensivmann fällt mit Achillessehnenproblemen länger aus. Für ihn wird aller Voraussicht nach Maximilian Philipp in die Startelf rücken. Eine weitere Alternative für den VfL-Angriff ist Daniel Ginczek. "Er hat die ganze Woche über trainiert und ist wieder fit", sagte Glasner. Im Gegensatz zu Kapitän Josuha Guilavogui, der nur individuelle Einheiten absolvierte und weiterhin nicht zur Verfügung steht.
Mögliche Aufstellungen:
1. FC Köln: T. Horn - Cestic, Bornauw, J. Horn - Wolf, Jakobs - Shkiri, Rexhbecaj, Özcan - Duda - Andersson
VfL Wolfsburg: Casteels - Baku, Lacroix, Brooks, Roussillon - Schlager, Arnold - Steffen, Philipp, Brekalo - Weghorst
