Marvin Ducksch freut sich mit Timo Hübers (r.) über dessen Tor zum 1:0 gegen den VfL Osnabrück © picture alliance/dpa Foto: Swen Pförtner

Hübers köpft Hannover 96 zum Sieg gegen den VfL Osnabrück

Stand: 01.02.2021 23:17 Uhr

Hannover 96 darf nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den VfL Osnabrück weiter leise vom Bundesliga-Aufstieg träumen. Die Talfahrt der Lila-Weißen hält hingegen an. Sie verloren zum fünften Mal in Folge.

von Hanno Bode

Während die Gäste-Kicker nach dem Abpfiff sichtlich niedergeschlagen den obligatorischen Mannschaftskreis bildeten, blickte Hannovers kickendes Personal glücklich drein. "Wenn man die letzten Wochen betrachtet, sieht man, dass wir auf einem sehr guten Weg sind. Uns hat aber immer wieder diese Ekligkeit gefehlt. Deswegen bin ich sehr, sehr zufrieden, dass wir dann mal so einen ekligen Sieg eingefahren haben", sagte 96-Torjäger Marvin Ducksch. Ganz und gar nicht eklig sieht es für ihn und seine Teamkameraden übrigens im Tableau aus. Der Rückstand auf Rang zwei beträgt lediglich sieben Zähler.

96 von Beginn an tonangebend

Die Gastgeber hätten am Montagabend beinahe einen Start nach Maß erwischt. Bereits nach zwei Minuten kam Ducksch zum Abschluss, tunnelte Keeper Philipp Kühn, verfehlte aber ganz knapp das Ziel. Durchatmen bei den in knallgelb gekleideten Lila-Weißen, deren eigene Spielanlage im ersten Abschnitt eher grautönig war. Für die Farbtupfer im Niedersachsen-Duell zeichneten vor der Pause die "Roten" verantwortlich. Ein paar mal kombinierte die Elf von Coach Kenan Kocak ansehnlich nach vorn, belohnte sich dann aber wieder einmal nicht. Die Finalisierung der Angriffe bleibt ein Problem bei 96.

Ducksch vergibt beste Chance in Abschnitt eins

Richtig zuverlässig knipst beim zweimaligen Meister eigentlich nur Ducksch. Aber eben auch nur eigentlich. Denn gegen den VfL ließ der 26-Jährige eine 100-prozentige Gelegenheit liegen. Nach prachtvoller Hereingabe von Niklas Hult scheiterte der Zopfträger aus wenigen Metern freistehend per Kopf an Kühn (34.). Damit hatte "Duckschi", wie der Stürmer gerufen wird, etwas mit Maurice Trapp gemeinsam. Denn der Osnabrücker Kapitän hatte zuvor mit einem Querschläger ebenfalls in dem Torwart seinen Meister gefunden (21.). Es wäre schon das zweite Eigentor binnen kurzer Zeit für den Abwehrspieler gewesen. Beim 0:5-Desaster jüngst in Hamburg hatte er zum Endstand getroffen.

Wie dem auch sei: Kühn hatte dafür gesorgt, dass offensiv schwache Gäste zur Pause die Null hielten. Kein Wunder also, dass der Ballfänger aus Beckum unmittelbar nach dem Halbzeitpfiff von der VfL-Entourage zur starken Leistung beglückwünscht wurde. "Pipo", so sein Spitzname, nahm es mit einem Lächeln hin: Irgendwie gehört es ja schließlich auch zum Berufsbild eines Torwächters, ab und an mal zur "Katze" zu werden.

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Hübers überwindet zögerlichen Keeper Kühn

Leider gehört es aber eben auch zum Leben eines Keepers dazu, hin und wieder ziemlich blöd aus der Wäsche zu gucken. Es ist eine ständige Tour zwischen Himmel und Hölle. So auch für Kühn. Eben noch Held, nun Depp: Denn nach einer Flanke von Genki Haraguchi auf Timo Hübers kam der 28-Jährige zu zögerlich aus seinem Kasten gelaufen und wurde von Hannovers Innenverteidiger per Kopf bezwungen (55.). Nicht nur das Zustandekommen des Treffers war bitter für die Gäste, sondern auch der Umstand, dass sie kurz zuvor durch Maurice Multhaup eine gute Chance zum 1:0 vergeben hatte (53.).

VfL nun schon seit vier Spielen ohne eigenes Tor

"Mund abwischen und weitermachen", sagte einmal ein recht bekannter Kollege aus Kühns Zunft, der inzwischen nur noch privat Handschuhe trägt und im Vorstand eines in Deutschland nicht ganz unbedeutenden Fußballclubs sitzt. Mit Weisheiten von weisen Männern ist dem VfL derzeit aber wenig bis gar nicht geholfen. Eigene Tore wären toll - davon gab es nämlich ziemlich wenige in den vergangenen Wochen. Genau genommen wartet das Team von Coach Marco Grote nun bereits seit vier Partien auf eine "Bude".

Henning im Abseits - Pech für Osnabrück

Warum dem so ist, stellte die Schlussphase unter Beweis. In vorderster Front mangelt es den Osnabrückern einfach an Durchschlagskraft und Zielstrebigkeit. Möglicherweise schaffen ja die am Deadline-Day geholten Jay-Roy Grot (Leeds United) und Sebastian Müller (Arminia Bielefeld) hier Abhilfe. Gegen 96 standen die Angreifer noch nicht im Kader. Hannover verzichtete derweil auf Winterzugänge - und auf weitere Treffer gegen den Nachbarn. Das wäre beinahe ins Auge geangen. Denn eine Minute vor Ultimo drückte der eingewechselte Bryan Henning den Ball über die Linie. Pech für ihn und den VfL: Vorlagengeber Marc Heider stand ganz, ganz knapp im Abseits.

19.Spieltag, 01.02.2021 20:30 Uhr

Hannover 96

1

VfL Osnabrück

0

Tore:

  • 1:0 Hübers (55.)

Hannover 96: M. Esser - Muroya, M. Franke, Hübers, Hult (87. Ochs) - Do. Kaiser (87. Basdas), Bijol, Haraguchi - Twumasi (78. Sulejmani), Muslija (64. K. Schindler) - Ducksch (78. Weydandt)
VfL Osnabrück: P. Kühn - Ajdini (80. Bapoh), Beermann (80. Gugganig), M. Trapp, Wolze - U. Taffertshofer, Reis (69. Nik. Schmidt) - Multhaup, Kerk, Amenyido (46. Heider) - Santos (69. Br. Henning)
Zuschauer:

Weitere Daten zum Spiel

Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 01.02.2021 | 19:00 Uhr

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