Hannover 96: Kind beschneidet Schlaudraffs Kompetenzen
Geschäftsführer Martin Kind hat angekündigt, in Zukunft stärker als bisher in das Alltagsgeschäft beim Fußball-Zweitligisten Hannover 96 einzugreifen. Damit wird der Gestaltungsfreiraum für Sportchef Jan Schlaudraff beim Tabellen-Elften deutlich kleiner. Dies kündigte Kind im Gespräch mit dem "Sportbuzzer" an. "Wir haben so unglaublich viele Fehler gemacht in den letzten zwei Jahren", sagte der Unternehmer. Er selbst habe auch "viele Fehlentscheidungen getroffen, aber natürlich nicht bewusst".
Sportdirektor bekommt "klare Vorgaben"
Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis? Kind wird nicht etwa kürzertreten, sondern sich aktiver ins Tagesgeschäft einschalten. Schlaudraffs Entscheidungsgewalt wird deutlich einschränkt. Der Sportdirektor bekomme ab sofort "klare Vorgaben", betonte Kind. Schlaudraff müsse seine Spielerwünsche konzeptionell begründen und immer mehrere Alternativlösungen präsentieren. "Bauchentscheidungen eines Sportchefs wird es nicht mehr geben", erklärte Kind: "Jan ist ein Opfer meines Lernprozesses der letzten beiden Jahre." Als Bindeglied zwischen dem 96-Geschäftsführer und Schlaudraff soll Wolfgang Schreiber wirken. Der ehemalige VW-Manager hat zwar keine offizielle Funktion bei 96, berät Kind aber schon seit einigen Monaten.
Es muss gespart werden
Grundsätzlich soll bei Hannover 96 in Zukunft deutlich weniger Geld ausgegeben werden. Das Minus in dieser Zweitliga-Saison wird sich wohl auf knapp 20 Millionen Euro belaufen. "Wir sind voll handlungsfähig", betont Kind jedoch.
