HSV gegen Würzburg und gegen die Erwartungshaltung
Mitten in den Topspielwochen gastiert der Hamburger SV heute bei den Würzburger Kickers. Trainer Daniel Thioune erwartet beim Tabellenletzten "eine spannende Aufgabe" und erklärt: "Es kommt Arbeit auf uns zu."
Dass die Worte des Fußball-Lehrers nicht bloß leere Phrasen sind, verdeutlichen die Veränderungen, die bei den Unterfranken seit der Winterpause vonstattengegangen sind. Mit Bernhard Trares ist ein neuer Trainer da, dazu holten die Kickers mit der Unterstützung ihres Großsponsors einige neue Spieler. Mit dem Team, das der HSV in der Hinrunde 3:1 besiegte, habe das Würzburger Aufgebot nicht mehr viel zu tun, so Thioune vor dem Duell heute um 13.30 Uhr.
Außerdem weiß der HSV-Coach: "Gegen die Topmannschaften war Würzburg zuletzt sehr gut im Spiel." Auf den Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf folgten zwei unglückliche Niederlagen in Fürth und zuletzt in Kiel, bei denen die Kickers erst durch zwei sehr umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen auf die Verliererstraße gerieten.
Thioune: "Es wird ein Run bis zum 34. Spieltag"
Das hat auch Thioune registriert, doch sein Credo ist bekanntlich, nicht zu sehr "nach rechts und links zu schauen, das lenkt mich ab". HSV first sozusagen. Auch die Ergebnisse der direkten Kontrahenten im Kampf um die Aufstiegsplätze will der 46-Jährige möglichst ausblenden. Nichts ersetze eigene Siege - und am besten fange sein Team jetzt wieder mit dem Gewinnen an.
Die beiden Unentschieden zuletzt in Aue (3:3) und gegen Fürth (0:0 trotz eines "guten Vortrags") haben die Verfolger aus Kiel und Bochum punktemäßig gleichziehen lassen. Spannender könnte es an der Tabellenspitze kaum zugehen. Zumal der Spielplan mit dem Hamburger Derby am Millerntor, dem Heimspiel gegen Kiel und dem Duell in Bochum in den kommenden Woche dem HSV einiges abverlangen wird.
Deshalb geht es laut Thioune nun auch nicht nur gegen Würzburg, sondern auch gegen die Erwartungshaltung. "Wir wollen in Würzburg mit aller Macht gewinnen." Allerdings sei seine Mannschaft nicht nur beim Schlusslicht der Favorit, sondern Woche für Woche. "Es sind nicht die Wochen der Wahrheit, sondern es ist die Saison der Wahrheit. Es wird ein Run bis zum 34. Spieltag."
Dudziak und Jatta melden sich rechtzeitig zurück
Gut aus Hamburger Sicht, dass sie personell nahezu aus dem Vollen schöpfen können. Außer den beiden schon länger verletzten Klaus Gjasula und Toni Leistner sowie dem gesperrten Stephan Ambrosius (fünfte Gelbe Karte) stehen Thioune alle Spieler des Kaders zur Verfügung. Auch die zuletzt angeschlagenen Jeremy Dudziak und Bakery Jatta, die dem Offensivspiel des Tabellenführers einerseits Linie und andererseits Tempo zu verleihen vermögen, sind rechtzeitig fit geworden.
Mögliche Aufstellungen:
Würzburg: Bonmann - Feltscher, Douglas, Strohdiek, Feick - Hägele - Sontheimer, Hasek - Lotric - Pieringer, Munsy
Hamburg: Ulreich - Gyamerah, Jung, Heyer, Leibold - Onana - Kinsombi, Dudziak - Narey, Terodde, Kittel
