Marvin Pourie im Trikot der VSG Altglienicke © IMAGO / Matthias Koch

Ex-Meppen-Stürmer Marvin Pourié oder das Fußball-Leben ist eine Reise

Stand: 07.02.2024 14:01 Uhr

Marvin Pourié blickt mit seinen 33 Jahren bereits auf eine bewegte Karriere als Fußball-Profi zurück. Lange ausgehalten hat es der Angreifer auf keiner seiner bisherigen Stationen. Die VSG Altglienicke ist bereits der 17. Verein für den früheren Torjäger von Eintracht Braunschweig und dem SV Meppen.

Der ganz große Jubel bei den eigenen Fans blieb am frühen Dienstagnachmittag aus, als Pourié wieder einemal seiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen war: dem Toreschießen. Genau genommen warfen exakt zwei Fans der Volkssport Gemeinschaft Altglienicke die Arme in die Höhe, nachdem der Routinier den Berliner Club in der Auswärtspartie der Regionalliga Nordost beim Greifswalder FC mit 1:0 in Führung geschossen hatte (25.).

Es waren die einzigen beiden VSG-Fans unter den 811 Zuschauern im Volksstadion, die am Ende einen 2:1-Erfolg des neuen Arbeitgebers von Pourié beim bis dato ungeschlagenen Tabellenführer sahen.

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Schneller Abschied aus Kerkrade

Die ganz große Fußball-Bühne hat der einst beim FC Liverpool ausgebildete Stürmer längst verlassen. Zuletzt hatte der frühere deutsche Junioren-Nationalspieler vom niederländischen Zweitligisten Roda JC Kerkrade seine Lohntüte erhalten. Aber nach nur einem halben Jahr brach der aus Werne (Nordrhein-Westfalen) stammende Offensivspieler seine Zelte an der deutsch-niederländischen Grenze wieder ab.

Zum Abschied bedankte sich der 33-Jährige via Instagram noch mit warmen Worten beim Club für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und verriet, warum es zur Trennung kam: "Ihr habt mich nach meiner Verletzung fit gemacht und ich war ab Tag eins Teil der Mannschaft! Nun bin ich wieder fit und passe leider spielerisch nicht in das System, weswegen sich unsere Wege nun trennen." Kurz darauf heuerte Pourié in Altglienicke an.

Über 400 Profi-Einsätzen in diversen Ligen

Angreifer Marvin Pourie von Eintracht Braunschweig © imago images / Hübner Foto: Hübner
Marvin Pourié feierte 2020 mit Braunschweig den Zweitliga-Aufstieg.

Der Viertligist ist die 17. Station des Angreifers. All seine Vereine zu nennen, das hätte für einen ziemlichen Buchstabensalat auf den Social-Media-Kanälen der VSG gesorgt. Also zählte der Club in seinem Statement zur Verpflichtung des rastlosen Stürmers nur einige seiner vorigen Brötchengeber auf. "Seine bisherigen Vereine waren unter anderem der SV Meppen, Würzburger Kickers, 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig, Karlsruher SC, FC Kopenhagen, 1860 München, FC Schalke 04 sowie zuletzt die Roda JC", hieß es dort.

Diverse andere Stationen wurden so "unterschlagen". Denn Pourié kickte auch noch in Belgien und Russland sowie bei der TuS Koblenz. Insgesamt schlagen bis jetzt weit über 400 Einsätze in den verschiedenen Profiligen für den 33-Jährigen zu Buche.

Torschützenkönig im Karlsruhe-Trikot

Der "emotionalste Moment" seiner Karriere, in der er unter anderem mit Kopenhagen dänischer Meister wurde, sei der Aufstieg 2019 mit dem KSC gewesen, erklärte Pourié einst. Mit 22 Treffern wurde er seinerzeit zudem Drittliga-Torschützenkönig. Karlsruhe und Pourié - das schien zu passen. Aber auch dieses Glück war nur von kurzer Dauer. Der Stürmer verlor seinen Stammplatz - und die Geduld. Er ließ sich zu Eintracht Braunschweig ausleihen und verhalf den "Löwen" ebenfalls zum Zweitliga-Aufstieg. Auf eine Verpflichtung verzichtete der BTSV anschließend allerdings.

So ging die Reise des Stürmers weiter. Via Kaiserslautern und Würzburg landete Pourié wieder im Norden. Diesmal in Meppen. Der Start im Emsland verlief für den 33-Jährigen traumhaft. Im ersten Heimspiel gegen den FSV Zwickau (3:0) gelang dem Stürmer ein Hattrick. So sollte es weitergehen. Ging es jedoch nicht. Bis zum Saisonende folgten lediglich noch acht weitere Treffer. Pourié war zwar unumstrittener Stammspieler und Leistungsträger, den Klassenerhalt verfehlte er jedoch mit dem SVM.

Pourié wäre trotz Abstiegs gerne in Meppen geblieben

Meppens Marvin Pourie ist enttäuscht. © IMAGO / Werner Scholz
Marvin Pourié stieg mit dem SV Meppen aus der Dritten Liga ab.

Für den Torjäger war es der zweite Abstieg in Folge. Auch mit Würzburg hatte er zuvor in den sauren Apfel beißen müssen. Wieder die Koffer packen? Wieder den Verein wechseln? Pourié hatte es satt. Er wollte gerne im Emsland bleiben, beim Neubeginn in der Regionalliga Nord helfen. Aber der Club musste seinen Gürtel erheblich enger schnallen. Für den Stürmer war im neuen Konzept kein Platz mehr.

Sehr zu seinem Leidwesen, wie er auf Instagram kundtat. "Ich verabschiede mich schweren Herzens! Das Emsland ist mir ans Herz gewachsen und ich hatte ja vor einiger Zeit schon im Interview gesagt, dass ich mir mit dem SVM in Sachen Zusammenarbeit alles vorstellen kann und jederzeit zu Gesprächen bereit war."

Altglienicke nur Zwischenstation?

Aus seinen Worten klang Verbitterung. Doch es musste ja irgendwie weitergehen. Die Vorzeichen für einen Wechsel aber standen schlecht. Pourié war verletzt, sein Start bei Roda dementsprechend schwer. Und glücklich wurde er in Kerkrade dann auch nicht. Nur fünf Mal lief der Stürmer für den niederländischen Zweitligisten auf. Es habe nicht so gepasst, wie es sich beide Seiten gewünscht hätten, erklärte Kerkrades Technischer Direktor Rob Servais bei der Verkündung der "einvernehmlichen Trennung".

Nun also Altglienicke. Wieder ein Neubeginn. Mit 33 Jahren. Pouriés Vertrag ist erst einmal nur bis zum Saisonende datiert. In seinen ersten beiden Partien für die VSG erzielte der Angreifer jeweils ein Tor. Er kann es also noch. Das werden auch andere Vereine registrieren. Nicht auszuschließen also, dass der Fußball-Nomade im Sommer weiterzieht. Wieder einmal.

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