Torjubel bei Aaron Opoku und Marc Heider (v.l.) vom VfL Osnabrück © IMAGO / Revierfoto

Flutlicht-Ausfall und drei Tore: VfL Osnabrück schlägt Viktoria Köln

Stand: 06.09.2021 22:36 Uhr

Fußball-Drittligist VfL Osnabrück hat durch einen 3:0 (0:0)-Erfolg gegen Viktoria Köln den dritten Sieg in Folge gefeiert. Die Niedersachsen ließen sich auch durch den zwischenzeitlichen Ausfall des Flutlichts nicht aufhalten.

von Hanno Bode

"Ich bin froh und stolz, dass wir dieses Spiel gegen eine richtig gute Mannschaft gewonnen haben", sagte VfL-Coach Daniel Scherning nach dem 100. Drittliga-Erfolg in der Vereinshistorie des Traditionsclubs. Seine Gegenüber Olaf Janßen beklagte derweil: "Wir schaffen es leider zu selten, den Ball über die Linie zu bringen. Sonst wäre es ein nochmal spannenderes Spiel geworden." Der frühere St.-Pauli-Trainer prognostizierte, dass Osnabrück "sehr weit oben in der Tabelle" landen wird.

VfL vor dem Tor zunächst glücklos

Beide Teams lieferten sich am Montagabend im Stadion an der Bremer Brücke von Beginn an einen hitzigen Schlagabtausch. Nachdem die Gäste in der Anfangsphase zweimal gefährlich vor dem VfL-Gehäuse aufgetaucht waren, rissen die "Lila-Weißen" das Zepter zunehmend an sich und besaßen in der Folge die besseren Einschussmöglichkeiten. Sebastian Klaas (9.), Aaron Opoku (16.), Ba-Muaka Simakala (22.) und Sven Köhler (39.) prüften Viktoria-Keeper Moritz Nicolas auf Herz und Nieren und mussten feststellen: Der 23-Jährige ist ein Könner seines Fachs.

Und nebenbei war der von Borussia Mönchengladbach an die Kölner ausgeliehene Ballfänger natürlich an diesem herbstlichen Abend auch ganz besonders motiviert, schließlich hatte er in der vergangenen Serie noch zum Osnabrücker Kader gehört, ohne dabei allerdings über die Rolle des Ersatzkeepers hinauszukommen.

Spiel wegen Flutlicht-Ausfall kurz unterbrochen

Ausgefallenes Flutlicht im Stadion des VfL Osnabrück an der Bremer Brücke während des Spiels gegen Viktoria Köln. © IMAGO / osnapix
Kurz vor der Pause fiel das Flutlicht im Stadion an der Bremer Brücke aus.

Geschichten, die nur der Fußball schreibt. Aber in diesem Fall auch eine Geschichte, die in den Hintergrund geriet, weil es auf einmal ziemlich finster im Osnabrücker Fußball-Tempel wurde. Kurz vor der Halbzeit fiel das Flutlicht aus, sodass Schiedsrichter Richard Hempel (Großnaundorf) die Partie unterbrach (42.). Hektische Betriebsamkeit machte sich auf dem Rasen und im Bauch der Arena breit. Die Fehlerquelle wurde gesucht - so schnell aber nicht gefunden. Der Unparteiische entschied schließlich, die restlichen Minuten bis zur Pause im Halbdunkel weiterspielen zu lassen. Einen lichten Moment hatte in dieser Phase keine Mannschaft mehr, sodass es mit 0:0 in die Kabinen ging.

Und während dort der Pausentee geschlürft wurde, ging die Stadionbeleuchtung wieder an. Des Rätsels Lösung: Eine Sicherung war rausgeflogen.

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Heider bringt VfL per Traumtor in Führung

Technik, die begeistert, zeigte elf Minuten nach dem Seitenwechsel auf VfL-Kapitän Marc Heider. Nach gefühlvoller Vorlage von Opoku erzielte der 35-Jährige per Seitfallzieher das 1:0. Riesenjubel an der Bremer Brücke, an der die VfL-Fans ihrem Team im ersten Abschnitt aus Protest gegen die ungeliebten Montagsspiele noch die Unterstützung verwehrt hatten. Zu diesem Zeitpunkt hätten allerdings auch die Kölner führen können. Lenn Jastremski hatte 180 Sekunden vor der Heiderschen Heldentat das Aluminium getroffen.

Osnabrück profitiert von Kölner Fehlern

Der Torhunger von Osnabrücks Fußball-"Methusalem" war nach seinem dritten Saisontreffer noch nicht gestillt. Als sich der Kölner Simon Handle vor dem eigenen Strafraum nicht so recht vom Ball trennen mochte, lief ihn Heider energisch an, klaute ihm selbigen und überwand Nicolas mit einem satten Linksschuss zum 2:0 (68.). Es sollte noch schlimmer kommen für die Gäste. Verteidiger Aaron Berzel, der einst mit Heider zusammen bei Holstein Kiel gespielt hatte, beförderte den Ball in der 74. Minute nach einer scharfen Hereingabe von Florian Kleinhansl in die eigenen Maschen.

Es war der Schlusspunkt in einer zu jedem Zeitpunkt sehr unterhaltsamen (aber nicht immer gut beleuchteten) Partie, in der Köln gewiss keine drei Treffer schlechter war. Aber die Rheinländer hatten eben keinen Heider in ihren Reihen. "Das war halt so ein geiler Brücken-Abend, wie wir ihn haben wollen. Wir sind einfach überglücklich und froh", sagte der Matchwinner bei "VfL-TV".

7.Spieltag, 06.09.2021 19:00 Uhr

VfL Osnabrück

3

Viktoria Köln

0

Tore:

  • 1:0 Heider (56.)
  • 2:0 Heider (67.)
  • 3:0 Berzel (75., Eigentor)

VfL Osnabrück: P. Kühn - L. Kunze, Gugganig, M. Trapp (90. Beermann), Kleinhansl - U. Taffertshofer - Simakala (46. Higl), Klaas (85. Bapoh), Köhler, Opoku (77. Bertram) - Heider (85. Wooten)
Viktoria Köln: Nicolas - Greger, Berzel, Fritz - Heister (59. N. May), K. Klefisch (78. Sontheimer), Lorch, Handle - Risse (86. Palacios Martínez), Philipp (46. Marseiler) - Jastremski (78. Hong)
Zuschauer: 7767

Weitere Daten zum Spiel

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Osnabrücks Marc Heider schreit die Freude über ein Tor heraus. © IMAGO / Revierfoto

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 06.09.2021 | 23:03 Uhr

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