Braunschweig erkämpft sich in Unterzahl Remis in Würzburg
Eintracht Braunschweig hat den Sprung auf die Nicht-Abstiegsplätze der Zweiten Liga verpasst. Das 0:0 im Kellerduell bei den Würzburger Kickers war dennoch ein Erfolg, weil der BTSV das Spiel zu neunt beendete.
"Das ist nicht das, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen haben, wir wollten das Spiel gewinnen. Aber wenn man längere Zeit in Unterzahl spielt, ist es ein gewonnener Punkt. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass wir in Gleichzahl kein gutes Spiel gemacht haben", sagte "Löwen"-Routinier Felix Kroos dem NDR. Sein Coach Daniel Meyer freute sich derweil über die zweite Begegnung in Serie ohne Gegentor: "Wir haben es heute wieder weg verteidigt. Und das ist halt extrem schwierig in doppelter Unterzahl. Und das macht uns erst einmal zufrieden, weil das ein Thema der vergangenen Wochen war. Zu null zu spielen, das ist die Basis."
Erster Abschnitt fast ohne Höhepunkte
Dass das Duell zwischen dem Schlusslicht und dem Tabellen-16. nicht unbedingt ein fußballerischer Hochgenuss werden würde, war bereits im Vorfeld zu befürchten gewesen. Und sehr rasch nach dem Anpfiff zeigte sich dann auch, dass die beiden Aufsteiger viel mit der Angst vor dem direkten Wiederabstieg zu kämpfen hatten. Und mit dem Ball. Technische Unzulänglichkeiten, Fehlpässe und Fouls prägten im ersten Abschnitt das Geschehen auf dem Rasen. Wer sich den trostlosen Kick an den Endgeräten schönreden wollte, konnte von der tollen Defensivarbeit beider Kontrahenten schwärmen. Wer es realistisch sah, müsste ob der technischen und spielerischen Defizite der Teams eigentlich versucht gewesen sein, lieber ein gutes Buch zu lesen, als sich weiter diese Partie anzuschauen. Oder auch ein schlechtes Buch.
Was vom Tage beziehungsweise der ersten Hälfte übrig blieb? Zwei Würzburger Halbchancen, zwei harmlose Abschlüsse der Braunschweiger aus der Ferne sowie ein Foulverhältnis von 8:6 zur Pause für die Kickers. Der Rest des Dargebotenen war kaum der Rede wert. Eigentlich gar nicht.
Wydra fliegt vom Platz - Fejzic hält die Null fest
Es konnte nach der Pause eigentlich nicht mehr schlechter werden. Wurde es aber, zumindest aus Gäste-Sicht. Denn für Innenverteidiger Dominik Wydra war der Arbeitstag bereits nach 51 Minuten beendet. Der Österreicher sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Das Fehlen des 26-Jährigen machte sich rasch bemerkbar. Gleich zweimal binnen 180 Sekunden tauchten die Mainfranken vor Keeper Jasmin Fejzic auf. Doch weder David Kopacz (56.) noch Patrick Sontheimer (59.) konnten den Routinier überwinden. Auf der Gegenseite prüfte Manuel Schwenk Kickers-Schlussmann Hendrik Bonmann (61.), bevor Dominic Baumann den Pfosten des BTSV-Kastens traf (62.) und auch Marvin Pieringer in Fejzic seinen Meister fand (65.).
Braunschweig nach Schwenk-Rot nur noch zu neunt
Aus dem Langweiler des ersten Durchgangs war nun ein echter Fußball-Krimi geworden. Und dieser wurde noch spannender, als auch Schwenk nicht mehr mitspielen durfte. Der Beinahe-Torschütze zum 1:0 flog nach einem rüden Einsteigen gegen Baumann vom Platz (66./Rote Karte). Vieles, nein, fast alles deutete nun auf einen Erfolg der Hausherren hin. Und was machten die? Nichts Gescheites mehr! Einfallslos rannte die Equipe des mürrischen Trainers Bernhard Trares an.
Die nur noch neun Braunschweiger hatten mit einer Ausnahme kaum Probleme, die Würzburger Angriffsversuche zu unterbinden: Rolf Feltscher scheiterte am Pfosten (90.). So blieb es am Ende beim torlosen Remis. Es war ein 0:0 der ziemlich schlechten Sorte.
