St. Pauli 1997: Aufwärts, abwärts, Abstieg
Die Saison 1996/1997 wird für den FC St. Pauli in der Bundesliga zu einer Berg- und Talfahrt. Im zweiten Jahr nach dem umjubelten dritten Aufstieg in die Eliteklasse 1995kann Trainer und Aufstiegs-Held Uli Maslo zum großen Teil auf den Kader zurückgreifen, der in der Vorsaison den Klassenerhalt gerade noch schaffte. Verstärkt durch zahlreiche Neuzugänge zeigt die Mannschaft eine Saison mit vielen Höhen und noch mehr Tiefen - am Ende reicht es jedoch nicht: Nach einer turbulenten Spielzeit stehen die Norddeutschen bereits am 32. Spieltag als Absteiger fest. Das dritte Bundesliga-Abenteuer endet für St. Pauli nach zwei Jahren mit Platz 18.
Siegesserie am Millerntor und Rang elf im Winter
Nach einem erfolgreichen Start mit vier Punkten aus den ersten drei Saisonspielen gerät der St.-Pauli-Motor im Frühherbst erstmals ins Stocken. Nach teilweise deftigen Pleiten gegen den KSC (0:4), Werder (0:3) und den HSV (0:3) rutscht das Team am achten Spieltag erstmals in die Abstiegszone. Doch die Talfahrt ist nur von kurzer Dauer: Fans und Mannschaft machen das Millerntor-Stadion in den letzten Spielen der Hinrunde einmal mehr zur Festung. Vier Heimsiege in Folge bedeuten für die Braun-Weißen den Sprung bis auf Rang elf und sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz 16.
Absturz im Frühjahr - Maslo muss gehen
Die Rückrunde gerät dann jedoch zum Desaster für die Mannschaft von Trainer Maslo. Woche für Woche werden die Kiezkicker in der Tabelle weiter nach unten durchgereicht. Das Sechs-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge aus der Winterpause ist schließlich am 22. Spieltag komplett aufgebraucht. Maslo, der seinen Vertrag noch im Februar um ein weiteres Jahr verlängert hatte, wird nach einer 0:4-Klatsche bei Mitkonkurrent Freiburg seines Amtes enthoben. Doch auch Interimstrainer Klaus-Peter Nemet kann den festgefahrenen Karren nicht mehr aus dem Dreck ziehen: Unter seiner Regie verliert St. Pauli jedes Spiel und erzielt in sechs Partien lediglich einen Treffer. Zu wenig, um das rettende Ufer noch zu erreichen. Die leidgeprüften Anhänger der Kiezkicker müssen zusehen, wie ihre Mannschaft letztlich sang- und klanglos aus der Bundesliga absteigt.
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