Stand: 13.09.2012 16:00 Uhr

96 holt Kronsbein - und steigt dennoch ab

von Tim Wolff, NDR.de
Hannovers Spieler gehen enttäuscht vom Platz © imago
Enttäuschung bei Hannovers Spielern: 1974 steigen die Niedersachsen zum ersten Mal aus der Bundesliga ab.

Nachdem in der Saison zuvor der Klassenerhalt erst am letzten Spieltag geschafft wurde, gilt Hannover 96 in der Saison 1973/1974 als ganz heißer Abstiegskandidat. Trainer Hannes Baldauf muss den Abgang von Leistungsträgern wie Abwehrspieler Hans-Josef Hellingrath und Stürmer Karl-Heinz Mrosko verkraften. Den einhergehenden Qualitätsverlust kann der ohnehin nicht stark besetzte Kader der Niedersachsen auch durch Neuzugänge wie etwa Gerd Kaspersky und Georg Damjanoff nicht kompensieren. Am Ende der Saison muss der Aufsteiger von 1964 erstmals den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten.

Durchwachsenem Saisonstart folgt der Absturz im Herbst

Zunächst deutet jedoch nichts darauf hin, dass die Roten in dieser Serie in Abstiegsnöte geraten würden. Nach zehn Spieltagen steht die Mannschaft nach durchwachsenen Leistungen im Mittelfeld der Tabelle. Dass eine gute Platzierung zu diesem Zeitpunkt lediglich eine Momentaufnahme ist, zeigt sich allerdings schon einige Wochen später. Nach einer Serie von acht sieglosen Spielen in Folge rutscht Hannover bis auf den 17. Tabellenplatz ab. Auch ein 1:0-Sieg gegen den 1. FC Köln im letzten Spiel vor Weihnachten verhindert nicht, dass die Niedersachsen auf dem vorletzten der beiden Abstiegsränge überwintern.

Rückkehrer Kronsbein: Sieglos in den letzten sechs Partien

Trainer Helmut Kronsbein © imago
Helmut Kronsbein kehrt im Frühjahr 1974 zu 96 zurück. Den Klassenerhalt schafft er nicht.

Als der erhoffte Befreiungsschlag auch im Frühjahr 1974 ausbleibt, vollziehen die Verantwortlichen im April einen spektakulären Wechsel auf der Trainerbank: Der Aufstiegsheld von 1964,Helmut "Fiffi" Kronsbein, der 1966 unrühmlich entlassen worden war, kommt zurück an die Leine. Diesmal soll er als Feuerwehrmann den Klassenerhalt sichern. Die ersten drei Spiele unter dem neuen Trainer gestaltet die Mannschaft ohne Niederlage - danach jedoch fährt Hannover in sechs Partien keinen Sieg mehr ein. Als 96 am vorletzten Spieltag gegen Eintracht Frankfurt im Niedersachsenstadion nicht über ein 0:0 hinauskommt, steht rechnerisch fest: Einen Last-Minute-Coup wie im Jahr zuvor wird es in dieser Spielzeit nicht geben. Hannover 96 verabschiedet sich als Tabellenletzter aus der Fußball-Bundesliga.

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 18.05.2014 | 16:25 Uhr

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