Händel: "Hercules" in der Elbphilharmonie
Barockspezialist George Petrou führt in der Elbphilharmonie den Höhepunkt der Händel-Festspiele Göttingen 2023 auf: Händels "Hercules" mit dem NDR Vokalensemble und dem FestspielOrchester Göttingen.
Händel: Psychogramm einer tödlichen Liebe
Der griechische Sagenheld Hercules gab dem Oratorium zwar seinen Namen - aber in den Mittelpunkt des Werkes stellte Georg Friedrich Händel das Psychogramm einer Frau: Dejanira, die Ehefrau des Helden, wird vor Verlustängsten und Eifersucht zerfressen. Anders als in der Sage ist bei Händel der Gatte jedoch treu. Das Verhängnis nimmt dessen ungeachtet seinen Lauf. Der Zuhörer wird Zeuge eines sich zerfleischenden Ehekriegs.
"A New Musical Drama"
Das hochdramatische Sujet vermarktete der Komponist in London nicht als Oratorium, sondern als "A New Musical Drama", als ein neues Musikdrama. Es sollte der Glanzpunkt der Saison 1745 werden. Doch dann fielen die Solisten aus, einer nach dem anderen erkrankte, als hätte es schon damals Corona gegeben. Die Uraufführung fand zwar statt, doch sie wurde ein Fiasko. Händel sagte alle weiteren Vorstellungen ab.
Bis heute wird das Werk nur selten in den Spielplan genommen, vielleicht weil es - ganz Händel untypisch - dem Schmerz und der Verzweiflung düster-innig Raum gibt?
Preisträger von Diapason dʼOr und Echo Klassik: George Petrou
George Petrou, der neue musikalische Leiter und hochdekorierte Star der Händel-Festspiele Göttingen, besann sich der Rarität. Mit dem NDR Vokalensemble, dem FestspielOrchester Göttingen sowie erstklassigen Solisten will er der düsteren Oratoriums-Schönheit eine neue Chance geben und sie zum Höhepunkt der diesjährigen Göttinger Festspiele machen.