Großes Finale mit Emmanuel Tjeknavorian
In diesem Sinfoniekonzert traf Finnland auf England. Sibelius‘ Violinkonzert wurde von Emmanuel Tjeknavorian interpretiert, dessen Karriere eng mit dem finnischen Komponisten verbunden ist.
"Was für eine Melodie!" So begeistert äußerte sich Edward Elgar über den musikalischen Geistesblitz, den er an den Anfang seiner Sinfonie Nr. 1 stellte. Tatsächlich wirkt dieser Beginn wie ein langsam zu majestätischer Größe anschwellender Fluss. Es ist eine wunderbare Gelegenheit, in die Pracht und Eleganz britischer Sinfonik einzutauchen. Kurz vor Elgar hatte bereits der Finne Jean Sibelius mit dem Violinkonzert d-Moll bewiesen, dass es sich auch im 20. Jahrhundert noch lohnte, die traditionellen Gattungen zu pflegen.
Mit Sibelius ins internationale Musikleben
Sibelius‘ einziges Solokonzert machte dermaßen Furore, dass man zum 100. Geburtstag seines Schöpfers einen hochkarätigen Violinwettbewerb ins Leben rief. 2015 gewann Emmanuel Tjeknavorian, Wiener mit armenischen Wurzeln, den Preis für die beste Sibelius-Interpretation. In der Folge spielte er das Sibelius-Konzert auf CD ein. Im Juni 2022 interpretierte Tjeknavorian dieses Paradestück für Geige bei seinem Hannover-Debüt unter Leitung von Andrew Manze. Dieser ist ebenfalls ein Sibelius-Fan wie auch Sibelius-Experte.
Elgars später sinfonischer Erstling
Elgars Sinfonie in As-Dur ist gewissermaßen ein Nachzügler. Immerhin zählte der Komponist bei Abschluss der Arbeit bereits 51 Jahre. Und so schwer er sich mit seinem sinfonischen Erstling anfangs tat, so enthusiastisch wurde dieser von den Zeitgenossen aufgenommen: "Die größte Sinfonie unserer Zeit", schwärmte der Dirigent Hans Richter, der die triumphale Uraufführung leitete. Ehrensache für Andrew Manze, sich zusammen mit der NDR Radiophilharmonie dieses Werks anzunehmen. Denn noch immer ist Orchestermusik von den britischen Inseln auf dem Kontinent eine Entdeckung wert.
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