Internationales Musikfest Hamburg: Porgy and Bess
Stars der New Yorker Metropolitan Opera zu Gast in der Elbphilharmonie: Alan Gilbert dirigiert "The Gershwin’s Porgy and Bess" und verwandelt den Großen Saal in eine spektakuläre Opernbühne.
NDR Kultur überträgt live
Das Konzert am 26. Mai können Sie ab 19 Uhr live im Radio auf NDR Kulturmiterleben.
NDR EO goes Opera
Eine bereits für 2021 geplante Aufführung musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Nun aber kann "Porgy and Bess" unter der Leitung von Alan Gilbert im Rahmen des Internationalen Musikfests Hamburg endlich über die Bühne gehen! Der Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters knüpft mit dieser Produktion an die erfolgreichen Opernprojekte "Le Grand Macabre" 2019 und "Rusalka" 2021 an. Und holt sich dafür eine Riege erlesener Opernstars an die Seite: Kevin Short als Porgy, Adriana Bignagni Lesca als Maria, Chauncey Packer als Sporting Life und Nicole Cabell als Clara waren in diesen Rollen zuletzt in umjubelten Aufführungen an der berühmten New Yorker Metropolitan Opera zu erleben.
Von der "wertlosen" Partitur zum Kassenschlager
Gershwins Broadway-Oper von 1935 gilt heute als Meisterwerk des Komponisten und als beliebteste Oper aus den USA; Songs wie "Summertime" sind echte Hits geworden. Aber dieser Erfolg war nicht abzusehen. Nach dem frühen Tod von Gershwin hielten seine Testamentsvollstrecker die Partitur für "wertlos". Das dürfte vor allem am Sujet gelegen haben. Inspiriert von der literarischen Vorlage "Porgy" von DuBose und Dorothy Heyward, erzählt die Oper die Geschichte des verkrüppelten Bettlers Porgy, der sich in die junge Bess verliebt und den brutalen Hafenarbeiter Crown ersticht, um sich und Bess zu beschützen. Als er nach nur einer Woche aus dem Gefängnis zurückkehrt, ist Bess allerdings mit dem Dealer Sporting Life über alle Berge.
Plädoyer gegen Rassismus
Eine Oper ohne Happy End, angesiedelt in einem heruntergekommenen Schwarzenviertel in South Carolina, bevölkert von einfachen Fischern, Rauschgiftsüchtigen und Arbeitslosen und vertont mit Einflüssen aus Spiritual und Jazz: das war für viele Opernbesucher und Kritiker in den 1930er- und 40er-Jahren noch ein absolutes No-Go. Das Thema des unterschwelligen bis expliziten Rassismus', der sich in den Stimmen der damaligen Zeit artikulierte, ist leider bis heute nicht vom Tisch. Und so bleibt "The Gershwin's Porgy and Bess" auch ein zeitlos wichtiges Plädoyer gegen jede Art der Diskriminierung.