Festival in der Elbphilharmonie: Age of Anxiety
Mit "Age of Anxiety" veranstaltet der NDR im Februar 2022 ein Festival in der Elbphilharmonie Hamburg, das die amerikanische Kultur des 20. Jahrhunderts in den Fokus nimmt. Alle Livestreams des Festivals finden Sie rechtzeitig zum Konzert auch hier auf dieser Seite.
Im Livestream
Am 19. Februar 2022 ab 20 Uhr sehen Sie hier den ARTE Concert-Livestream mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester, Marin Alsop und Pianist Jean-Yves Thibaudet.
Die USA im 20. Jahrhundert - eine Nation im Aufbruch und Umbruch. Chancen und Hoffnungen stehen Ängsten und Krisen gegenüber. Stark wirkt der große Auswanderer-Mythos vom "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" nach, von der Chancengleichheit und Freiheit in einer demokratischen, wirtschaftlich prosperierenden und modernen Gesellschaft.
An American Journey
Doch der "American Dream" wird unversehens zum Alptraum. Nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs bestimmt die Konkurrenz mit dem großen Feind im Osten das Leben in den Staaten: Atomares Wettrüsten, Stellvertreterkriege, Verdächtigungen und Misstrauen in der "McCarthy-Ära"; die Bürgerrechtsbewegung auf der einen Seite, Mordanschläge gegen den sozialen Reformator John F. Kennedy und den Antirassismus-Pionier Martin Luther King auf der anderen. Im Jahr 1947 hat der weitsichtige britisch-amerikanische Autor W. H. Auden dieses gestresste Zeitalter in seiner preisgekrönten gleichnamigen Dichtung als "Age of Anxiety" bezeichnet: eine Epoche der Sorge und Unruhe, aber auch des Aufbruchs, der Suche nach Identitäten und Idealen – all das bedeutet "Anxiety".
Ein Festival des NDR in der Elphi
Und nicht zuletzt in der Kultur war das 20. Jahrhundert vor allem eine Phase der Selbstfindung Amerikas. Audens Poem, Ausgangspunkt auch für Leonard Bernsteins Zweite Sinfonie, ist damit vieldeutiger Namensgeber des diesjährigen NDR Festivals: Nach "Strawinsky in Hamburg" in der vergangenen Saison präsentiert der NDR ein breites Panorama der amerikanischen Musik im 20. Jahrhundert.
Wir wollen eine faszinierende, positive Seite der amerikanischen Musik zeigen. Das finde ich wichtig, nach all dem schlechten Ruf, den sich Amerika in den letzten Jahren erworben hat. Vor allem in der Mitte des 20. Jahrhunderts ist so viel Bedeutendes entstanden, das unsere musikalische Kultur bis heute prägt. Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters
Werke von Aaron Copland, Samuel Barber, Leonard Bernstein, John Adams, Elliott Carter und John Cage, aber auch von Immigranten wie Erich Wolfgang Korngold sowie von berühmten Vertretern des "Cool Jazz" zeichnen das Bild eines kreativen, kulturell kritischen wie weltoffenen Amerikas, das in der jüngsten Vergangenheit so bedroht erschien.