Großbrand in Neumünster gelöscht - Feuerwehr kämpft weiter gegen Glutnester

Stand: 17.11.2022 15:57 Uhr

Das Feuer auf dem Gelände der MBA Neumünster ist gelöscht - es war am Mittwochabend ausgebrochen. Noch immer sind aber Feuerwehrleute vor Ort. Sie kämpfen weiter gegen Glutnester - wohl noch bis Freitag. Die mögliche Brandursache scheint geklärt.

Gegen 8.30 Uhr am Donnerstagmorgen meldete die Feuerwehr: Die Flammen in der mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) in Neumünster-Wittorf sind gelöscht. Gegen 23 Uhr am Mittwoch war dort in einer Halle ein Feuer ausgebrochen. Beendet ist der Einsatz aber noch immer nicht. Es gibt noch Glutnester zwischen den Ballen aus gepresstem Restmüll, die in der Halle lagern.

Feuerwehr schließt Brandstiftung aus

Verletzt wurde niemand. Als Brandursache vermutete die Feuerwehr am Morgen eine Entzündung durch entstandene Wärme im Müll. Brandstiftung schließt sie aus. In der Anlage werden Hausmüll und Gewerbeabfälle zu Ersatzbrennstoffen verarbeitet, die MBA arbeitet mit dem kommunalen Heizkraftwerk der Stadtwerke Neumünster zusammen. Ausfälle bei der Wärmeversorgung seien jedoch nicht zu befürchten, so die Sprecherin der Stadtwerke, Saskia Ulrich: "Was wir sagen können ist, dass alle Kunden weiter mit Energie beliefert werden können und natürlich gibt es immer Alternativen." Es seien ausreichend Brennstoffe vorhanden. Wie groß der Ausfall ist, sei aber noch unklar. "Wir müssen das unter dem Strich nachher durchzählen und dann eine neue Rechnung aufstellen", sagte Ulrich. "Wir werden jetzt uns damit auseinandersetzen wie groß der Schaden einfach ist, damit wir dann schauen können wie wir damit weiter verfahren."

Zwei Feuerwehrleute stehen vor einer brennenden Halle mit Müll auf dem Gelände der MBA Neumünster. © Berufsfeuerwehr Neumünster / Thomas Nyfeler Foto: Berufsfeuerwehr Neumünster / Thomas Nyfeler
AUDIO: Feuerwehr löscht Großbrand in Abfallaufbereitung (1 Min)

Müllballen müssen geöffnet werden, um Glutnester zu löschen

Die Arbeiten werden nach Einschätzung der Einsatzkräfte noch bis Freitag dauern, zunächst war man davon ausgegangen, dass im Laufe des Donnerstags vollständige Entwarnung gegeben werden kann. "Vor Ort ist es so, dass die restlichen Glutnester quasi gelöscht werden müssen. Erstmal muss der Müll rausgeholt werden aus dieser Lagerhalle", erklärt Frank Wolter von der Rettungsleitstelle. "Diese Müllballen müssen auch geöffnet werden, um wirklich an die letzten Glutnester zu kommen." Das sei sehr zeitintensiv.

Die in der rund 6.000 Quadratmeter großen Halle gelagerten Müllballen machten die Löscharbeiten laut Feuerwehr von Anfang an schwierig. Der aufgestapelte Müll war demnach schwer zu löschen und entwickelte zudem eine große Hitze. Deshalb konnten die Einsatzkräfte die Halle nicht betreten und nur von außen löschen. Zwischenzeitlich waren bis zu 120 Einsatzkräfte vor Ort, neben der Berufsfeuerwehr Neumünster wurden auch umliegende Wehren zur Unterstützung alarmiert.

An der Halle selbst entstand ein erheblicher Sachschaden, eine genaue Höhe konnte die Polizei zunächst nicht angeben.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 17.11.2022 | 13:00 Uhr

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