Ein beleuchtetes Schiff in Brunsbüttel bei Nacht. © Westküsten-News
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AUDIO: Schornsteinbrand auf Frachter im NOK (1 Min)

NOK-Schleuse Brunsbüttel: Feuer auf Chemietanker

Stand: 10.11.2023 12:14 Uhr

Aus noch unbekannten Gründen war im Bereich des Schornsteins ein Brand ausgebrochen. Neben der Feuerwehr war auch das Havariekommando Cuxhaven im Einsatz.

von Laura Albus

In der Schleuse Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) am Nord-Ostsee-Kanal hat es Donnerstagabend auf einem Frachter gebrannt. Das Feuer war laut Rettungsleitstelle auf dem Chemietanker "Thun Gothenburg" im Bereich des Schornsteins ausgebrochen. Besatzung und Feuerwehr hatten Glück: Der Tanker aus den Niederlanden fuhr zu dem Zeitpunkt ohne Ladung. Aufgrund der starken Rauchentwicklung gab die Feuerwehr eine Warnung über die NINA-App an die Bevölkerung im Umkreis des Hafens heraus.

Havariekommando Cuxhaven ebenfalls im Einsatz

Der Einsatz in der großen Nordschleuse war für die Helfer herausfordernd, wie Pressesprecher Ole Kröger erklärt: "Die besondere Schwierigkeit hier an der Schleuse war die Wasserversorgung." Denn die gesamte Schleusenanlage in Brunsbüttel ist groß. Vieles mussten die Einsatzkräfte zu Fuß erledigen und konnten nicht direkt an den Tanker heranfahren. Gegen 20.40 Uhr übernahm das Havariekommando Cuxhaven auf Anforderung der Verkehrszentrale Nord-Ostsee-Kanal die Gesamteinsatzleitung. Etwa zwei Stunden später war das Feuer gelöscht.

Das Schiff wurde frühzeitig evakuiert. Die 13 Besatzungsmitglieder konnten unverletzt von Bord gehen. Das Schiff liegt jetzt am Bahnhofsdalben im Hafen Brunsbüttel. Wie es zum Feuer kommen konnte, wird nun ermittelt. Dafür untersucht jetzt die Wasserschutzpolizei den Frachter. Eine Polizeisprecherin teilte am Freitagmittag mit, derzeit werde von einem technischen Defekt ausgegangen - doch es werde ergebnisoffen ermittelt.

Keine Verunreinigung des Kanals

Laut Polizei sind keine Chemikalien oder Treibstoffe ins Wasser gelangt. Wann die "Thun Gothenburg" ihre Reise von Spanien in Richtung Schweden weiterführen kann, ist noch unklar. Aktuell gilt ein Weiterfahrverbot. Dieses könne erst nach den Ermittlungen vor Ort aufgehoben werden. Dafür muss eine sogenannte "Klassebestätigung" erteilt werden - eine Art Schiffs-TÜV, die die Seetüchtigkeit nach einem Unfall bestätigt. Wie hoch der Sachschaden an dem Chemietanker ist, steht noch nicht fest.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 10.11.2023 | 08:30 Uhr

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