Fehmarn: Klage gegen Bundesrepublik geplant
Vor einem Monat hatte die Deutsche Bahn Baurecht für den ersten Abschnitt der Hinterlandanbindung auf Fehmarn erhalten. Die Trasse soll zweigleisig ausgebaut werden. Doch nun will Fehmarn vor Gericht ziehen.
Fehmarn (Kreis Ostholstein) und der Wasserbeschaffungsverband (WBV) Fehmarn wollen gegen das jüngst erteilte Baurecht der Schienenhinterlandanbindung zum Fehmarnbelttunnel klagen. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig soll über den im März erteilten Planfeststellungsbeschluss für die ersten 11,5 Kilometer der Strecke Lübeck-Fehmarn entscheiden. Klagegegner ist die Bundesrepublik Deutschland, die durch das Eisenbahnbundesamt vertreten wird. Zuerst hatten die Lübecker Nachrichten über die Klage-Pläne berichtet.
Kläger befürchten "unverhältnismäßige Belastung"
"Durch den gleichzeitigen Bau der festen Fehmarnbeltquerung, der B207, der Sundquerung und des zweigleisigen Ausbaus im Planfeststellungsabschnitt 6 liegt eine unverhältnismäßige Belastung vor", begründete Jörg Weber (SPD), Bürgermeister von Fehmarn, im Interview mit NDR Schleswig-Holstein die Klage. Die Kläger fürchten laut Weber zudem, dass durch die Bauerschütterungen die Wassertanks und das Leitungssystem des WBV beschädigt werden und so die Wasserversorgung beeinträchtigt wird. Die Klage muss nun bis Anfang Mai eingereicht werden.
Trasse insgesamt 88 Kilometer lang
Ab 2029 sollen Autos, Laster und Züge durch den Fehmarnbelttunnel zwischen Fehmarn und Dänemark rollen. Dafür muss auf deutscher Seite noch die Schienenhinterlandanbindung zum Fehmarnbelttunnel gebaut werden. Die insgesamt 88 Kilometer lange Trasse zwischen Lübeck und Fehmarn ist in zehn Abschnitte unterteilt. Bei dem aktuellen Klagevorhaben geht es um den sogenannten Planfeststellungsabschnitt 6, der 11,5 Kilometer lang ist. Die Bahn teilte auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein mit, dass sie den Inhalt der Klage genau ansehen will. Der Bahn sei außerdem immer daran gelegen, im Dialog Lösungen zu finden.
