Corona: Quarantäne-Verweigerer sollen zwangseingewiesen werden
Wer wegen der Corona-Pandemie in Quarantäne muss und sich weigert, die Regeln einzuhalten, könnte in Schleswig-Holstein bald in eine Einrichtung zur Absonderung von Quarantäneverweigerern kommen.
Betroffene sollen im Land im Extremfall in einer zentrale Einrichtungen zwangseingewiesen werden - die sich auf dem Gelände der Jugendarrestanstalt Moltsfelde in Neumünster befindet. Laut dem Schleswig-Holsteinischen Landkreistag könnte das Gelände in der zweiten Januar-Hälfte, spätestens aber Anfang Februar einsatzbereit sein. Hier sollen dann Personen aus allen Kreisen und kreisfreien Städten untergebracht werden. Wann der Betrieb beginnt, ist aber noch offen.
Unterbringung letzte Maßnahme
Dies betrifft Menschen, die mit ihrem Verhalten zeigen, dass sie sich nicht an eine Quarantäneanordnung halten und somit möglicherweise eine Infektionsgefahr für andere Personen darstelle, so der Landkreistag. Die Unterbringung erfolgt nach einem richterlichen Beschluss auf Antrag des kommunalen Gesundheitsamtes. Zuvor muss es laut Landkreistag zahlreiche andere Maßnahmen, wie Gefährderansprachen gegeben haben. Die Absonderung in einer abgeschlossenen Einrichtung sei der letzte Schritt. Seit Beginn der Pandemie habe es in jedem Kreis und Kreisfreier Stadt eine Handvoll Quarantäne-Verweigerer gegeben.
Pensionäre aus dem JVA-Bereich verantwortlich
Die Unterbringung auf dem Gelände der Jugendarrestanstalt soll in einem derzeit nicht genutzten Bereich erfolgen. Den Transport und die Betreuung sollen Pensionäre, die ehemals als Vollzugsbeamte gearbeitet haben, übernehmen. Zunächst soll es drei Räume geben.
