Batteriezellen-Hersteller Customcells insolvent
Der Batteriezellen-Hersteller Customcells ist insolvent. Der Betrieb läuft vorerst weiter. Die Löhne der etwa 200 Mitarbeitenden in Itzehoe und Tübingen sollen bis Juni gesichert sein.
Der Batteriezellen-Hersteller Customcells aus Itzehoe (Kreis Steinburg) hat Insolvenz angemeldet. Wie das Unternehmen mitteilt, ist dafür vor allem der Zahlungsausfall beim Flugtaxi-Entwickler Lilium der Grund. Der ist seit Februar insolvent, wodurch Forderungen von Customcells im zweistelligen Millionenbereich unbezahlt geblieben seien, heißt es.
Löhne sollen bis Juni sicher sein
An den Standorten in Itzehoe und Tübingen arbeiten rund 200 Menschen. Deren Löhne sollen bis Juni diesen Jahres gesichert sein. Der Betrieb soll vorerst weitergehen. Customcells ist im Jahr 2012 aus einer Unternehmensgründung der Fraunhofer-Gesellschaft hervorgegangen und hat sich seitdem laut Eigendarstellung auf maßgeschneiderte Batterie-Lösungen konzentriert.
Fraunhofer-Institut bedauert Insolvenz
Finanziell ist das Fraunhofer ISIT (Kreis Steinburg) nach eigenen Angaben nicht von der Insolvenz betroffen. "Gleichwohl bedauern wir die aktuelle Entwicklung sehr", sagt Sprecherin Claudia Buschmann. Das Fraunhofer-Institut und Customcells haben jahrelang gemeinsam Batterieforschung betrieben. "Wir hoffen, dass eine Fortführung des Unternehmens möglich ist", sagt Buschmann. Auch Itzehoes Bürgermeister, Ralf Hoppe (parteilos), hofft darauf, dass sich das Unternehmen noch retten kann. "Das Unternehmen ist nicht überschuldet. Es gibt Bestandskunden und fähige Mitarbeitende", sagt Ralf Hoppe. Die Stadt Itzehoe und das Netzwerk des InnoQuarters werden nach seinen Angaben den Neuanfang von Customcells unterstützen.
