Moorbrand: Bundeswehr bei Wiedervernässung noch konzeptlos
Auch gut zweieinhalb Jahr nach dem Moorbrand bei Meppen hat die Bundeswehr noch kein Gesamtkonzept dafür, wie durch das Feuer geschädigte Moorflächen wiedervernässt werden können.
Vom Moorbrand - dessen Rauschwaden bis in den Weltall zu sehen waren - war 2018 insgesamt eine Fläche von mehr als 1.000 Hektar betroffen. Bislang waren Gutachter vor Ort und haben sich ein Bild davon gemacht, welche Flächen schwer oder nur leicht durch das Feuer beschädigt worden sind. Der Bericht ist in Arbeit, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Besonders im Fokus stehen dabei die Tinner und Staverner Dose-Gebiete, die als lebendes Hochmoor erfasst sind. Dort weisen laut Bundeswehr 20 Prozent der Fläche mäßig starke bis starke Schäden durch den Einbrand in den Torf auf. Und genau dort laufen schon erste Maßnahmen. Ein 100 Hektar großes Niedermoor-Komplex im Norden der Tinner Dose ist bereits wiedervernässt, dort hat die Bundeswehr den Bach Lathener Beeke angestaut. Weitere Staugräben sind geplant.
Birken werden wieder gerodet
An einigen Stellen erholt sich die Natur langsam wieder. Doch wachsen nicht unbedingt die Pflanzen, die im Moor gedeien sollen. Auf einer Fläche von rund 400 Hektar wachsen jetzt Birken - und diese Bäume nehmen typischen Moorgewächsen wie Torfmoosen ihren Lebensraum. Die Birken sollen wieder entfernt werden. Dafür setzt die Bundeswehr ferngesteuerte Moorraupen, Transportschlepper und Bagger ein. Alle Maschinen sind munitionsgeschützt, denn auf der Fläche liegen Blindgänger. Zu Beginn hatte die Bundeswehr überlegt, die nachwachsenden Bäume abzubrennen. Darauf hat die Armee verzichtet - offenbar aus gutem Grund, seit Januar sind die Moorraupen im Einsatz.
Bundeswehr hat bereits 17 Millionen Euro bezahlt
Bei der Bezahlung der Schäden ist die Bundeswehr inzwischen weiter. 17 Millionen Euro wurden gezahlt. Allein acht Millionen Euro flossen für die Amtshilfe - also für Einsatzkräfte, die den Moorbrand gelöscht haben, sowie für die Einsatzgeräte. Inzwischen haben auch Anwohner ihre Schäden ersetzt bekommen.
