Niedersächsische Schweinehalter lehnen Ausstiegsprämie ab
Angesichts der schwierigen Marktlage fordert das Landvolk Ausstiegsprämien für Landwirte, die die Schweinezucht aufgeben. Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter lehnt das in der Form jedoch ab.
Der Fokus müsse weiterhin auf den aktiven Betrieben liegen, sagte Torsten Staack, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter mit Sitz in Damme (Landkreis Vechta). Eine Ausstiegsprämie würde den Markt hierzulande seiner Ansicht nach nicht entlasten. Er geht davon aus, dass sich dann die Schweinehaltung in andere Staaten verlagern würde. Spanien stocke auf und Deutschland stocke ab - das ergebe keinen Sinn, sagte Staack.
Otte-Kinast: Schweinefleisch soll aus Niedersachsen kommen
Statt einer Ausstiegsprämie fordert Staack eine sogenannte Zukunftsprämie, um Höfe umzubauen, sodass sie tiergerechter werden. Das will auch Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU). Es werde auch künftig Schweinefleisch gegessen und das solle dann besser aus Niedersachsen kommen, sagte die Ministerin. "Wir werden alle wieder in ein normales Leben zurückkehren, wo wir feiern, wo wir essen, wo wir Massen an Fleisch auf großen Veranstaltungen essen werden." Deshalb wolle man die Tierhaltung in Niedersachsen behalten und die Ställe fit für die Zukunft machen. Wie genau das aussehen kann, werde jetzt besprochen, sagte Otte-Kinast.
Grüne: Förderprogramm, um Schweinebestand zu reduzieren
Die Grünen im Niedersächsischen Landtag halten das nicht für den richtigen Weg. Sie fordern ein Förderprogramm, um den Schweinebestand zu reduzieren und es den Schweinehaltenden leichter zu machen, ihre Betriebe aufzugeben oder für andere Landwirtschaftsbereiche umzustrukturieren.
Schweinepest, Corona und weniger Lust auf Schweinefleisch
Viele Schweinehaltende sehen sich durch einen massiven Preisverfall in ihrer Existenz bedroht. Die Ursachen dafür sind ausfallende Exporte wegen der Afrikanischen Schweinepest, ausgebliebene Feiern und Restaurant-Besuche in der Corona-Pandemie und eine generell geringer werdende Nachfrage nach Schweinefleisch in der Bevölkerung.
