Komplex Bergisch Gladbach: 13 Razzien in Niedersachsen
Bei einer bundesweiten Razzia gegen Kinderpornografie im Zusammenhang mit dem Fall Bergisch Gladbach hat die Polizei auch 13 Objekte in Niedersachsen untersucht.
Durchsuchungen in Niedersachsen gab es in Bovenden (Landkreis Göttingen), Emden, Helmstedt, Liebenburg (Landkreis Goslar), Osnabrück, Melle (Landkreis Osnabrück), Oldenburg und Sehnde (Region Hannover). Außerdem in Stadland (Landkreis Wesermarsch), Stadthagen (Landkreis Schaumburg), Syke (Landkreis Diepholz), Winsen (Landkreis Harburg) und Zetel (Landkreis Friesland).
40 Terabyte an Speichermedien
Bei der Razzia wurden bundesweit 2.900 Datenträger mit einem Speichervolumen von 40 Terabyte sichergestellt. Darunter seien auch mehr als 170 Mobiltelefone, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Köln mit. Die Polizei hatte am Dienstag mit mehr als tausend Beamten 75 Objekte durchsucht. Die Aktion richtete sich gegen 66 Tatverdächtige, die kinderpornografische Inhalte besessen und verbreitet haben sollen.
Keine Hinweise auf "aktive Missbrauchstäter"
Ihnen werden Besitz und Verbreitung kinderpornografischer Inhalte vorgeworfen. Es gebe keine Hinweise, dass aktive Missbrauchstäter unter ihnen seien, es habe auch keine Haftbefehle gegeben, so die Polizei. Entdeckt wurden allerdings Pistolen mit 148 Schuss Munition und scharfe Patronen. "Das zeigt mir, dass wir die richtigen Täter identifizieren konnten", sagte Michel Esser, Leiter der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) "Berg" der Kölner Polizei.
Ein Niedersachse seit Ende Dezember in Haft
Im Missbrauchs-Komplex Bergisch Gladbach befindet sich mindestens ein Mann aus Niedersachsen seit Ende vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Anfang September war die Polizei schon einmal bundesweit gegen Verdächtige vorgegangen. Damals durchsuchten die Ermittler die Wohnungen von 50 Personen, zwei davon in Niedersachsen.