Stichwahl in Rostock: Bockhahn oder Madsen?
In Rostock waren rund 173.000 Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, den Oberbürgermeister für die kommenden sieben Jahre zu wählen. Die Wahllokale sind seit 18 Uhr geschlossen. Das Ergebnis der Stichwahl wird für 19.30 Uhr erwartet.
Keine Entscheidung im ersten Wahlgang
Im ersten Wahlgang vor drei Wochen hatte es noch keine Entscheidung gegeben. Für die Stichwahl qualifiziert haben sich der parteilose Däne Claus Ruhe Madsen und der Kandidat der Partei "Die Linke" Steffen Bockhahn. Setzt sich Madsen durch, wäre er nach Recherchen des Deutschen Städtetags der erste Oberbürgermeister einer Stadt mit mehr als 200.000 Einwohnern, der keinen deutschen Pass besitzt. Auch die Wahl Bockhahns wäre ein Novum - er wäre das erste Parteimitglied der Linken an der Spitze einer Kommune dieser Größe.
173.000 Wähler erneut aufgerufen
Insgesamt können heute rund 173.000 Wähler bei der OB-Wahl ihre Stimme abgeben. Der von CDU und FDP unterstützte Madsen hatte vor drei Wochen im ersten Wahldurchgang 34,6 Prozent der Stimmen geholt. Bockhahn konnte 18,9 Prozent einfahren. Der aktuelle Stand der Auszählung kann nach 18 Uhr im Rathaus auf einer Videoleinwand und auf der Internetseite der Stadt verfolgt werden. Auch in vielen anderen Orten und Gemeinden stehen heute noch Stichwahlen an. NDR 1 Radio MV berichtet ausführlich in einer Wahlsondersendung heute Abend von 18 bis 20 Uhr.
Beide Kandidaten setzen auf inhaltliche Auseinandersetzung
"Ich freue mich auf die Auseinandersetzung", sagte Madsen mit Blick auf die Stichwahl. Diese werde inhaltlich sein und um die Themen gehen, die die Rostocker bewegen, so Madsen weiter. "Ich hoffe, dass es uns beiden gelingt, bei der Stichwahl wieder eine sensationell gute Wahlbeteiligung hinzubekommen," meinte Bockhahn. Dann könne sich der neue OB auf eine "ordentliche Legitimation" der Stadtbevölkerung stützen.
Methling war aus Altersgründen nicht mehr angetreten
Im ersten Wahldurchgang waren in Rostock neun Kandidaten angetreten - acht Männer und eine Frau. Es geht um die Nachfolge von Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos), der 14 Jahre die Hansestadt führte und aus Altersgründen nicht wieder angetreten ist.
