Was Corona mit uns macht - und wie wir mental gesund bleiben
Wie kommen wir heil durch die Pandemie? Psychotherapeut Prof. Dr. Peter Kropp von der Universitätsmedizin Rostock erklärt im Podcast die Situation und weiß, was helfen kann.
Seit rund einem Jahr leben wir nun mit der Corona-Pandemie, versuchen Schritt zu halten mit allen Veränderungen. Viele haben Sorge wegen ihres Arbeitsplatzes, Stress wegen der vielen Herausforderungen oder auch schlicht Angst vor der Krankheit selbst. Gleichzeitig sind die Möglichkeiten zum Abschalten rar: Kinos und Theater sind geschlossen, gemeinsamer Sport fällt weg, genau wie unbeschwert Freunde treffen oder feiern. Was tun, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt? Was hilft, um Stresssituationen im Homeoffice oder Homeschooling besser zu bewältigen? Wie umgehen mit der Angst um den Job, die eigene Gesundheit oder die der Großeltern?
Kropp: Menschen sind "Anpasser"
In der neuen Podcast-Folge von Dorf-Stadt-Kreis spricht NDR Moderator Thomas Naedler mit dem Diplom-Psychologen und Psychotherapeuten Prof. Dr. Peter Kropp, Institutsdirektor für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie an der Rostocker Universitätsmedizin. Kropp sagt, jede Corona-Wendung zwinge uns dazu, sich wieder neu der Situation anzupassen. Doch wir Menschen seien "Anpasser": Wir würden Strategien für alle Situationen suchen und finden, auch wenn das durchaus ein harter Weg sein kann. Unterstützen können dabei gesundheitsförderliche Rituale wie draußen spazieren gehen, sagt Kropp, oder einfach versuchen etwas zu tun, wobei wir unbekümmert sind. In dieser Hinsicht könnten wir viel von Kindern lernen, nämlich in der Gegenwart zu leben.
An schöne Tätigkeiten denken
Ein Trick sei es, bei trüben Gedanken dem eigenen Grübeln ein Schnippchen zu schlagen. "Ich kann jedem raten, wenn er zu sehr grübelt, mal an Dinge zu denken, die mit Motorik zu tun haben, zum Beispiel an eine tolle Tanzformation, zum Beispiel Walzer tanzen...", sagt Kropp. Denn dazu brauche man Hirnenergie und dann könne das Gehirn in diesem Moment nicht an Dinge denken, die unangenehm sind. Das funktioniere laut Professor Kropp übrigens auch, wenn wir uns einfach nur vorstellen Fliesen zu verlegen, ein besonderes Essen zu kochen oder Unkraut zu jäten.
Corona und das Tabuthema Tod
Besonders emotional anstrengend sei auch, dass wir durch Corona unweigerlich an Dinge erinnert würden, an die wir gar nicht erinnert werden wollen, wie beispielsweise an die eigene Sterblichkeit und an den Umgang mit dem Tod. Trotzdem gebe auch positive Effekte, die das Leben in der Pandemie auslöse, findet Kropp: So werde gemeinsame Zeit wieder neu geschätzt.
Weitere Stimmen im Podcast
Im Podcast kommen außerdem die Rostocker Kinder-und Jugendtherapeutin Alexandra Brosch von der Gesellschaft für Gesundheit und Pädagogik (GGP) zu Wort, Birgit Grämke von der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV und Sabrina Männel von der Ökumenischen Telefonseelsorge Rostock. Und NDR 1 Radio MV Morgenmoderator Stefan Kuna erzählt, wie er es in dieser schwierigen Zeit schafft, gute Laune zu behalten.
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