Taufe in Wustrow: Neues Spezialschiff für die Seenotretter

Stand: 01.12.2023 15:41 Uhr

Die Seenotretter aus Wustrow haben das erste Spezialschiff der neuen 8,4-Meter-Klasse getauft. Dank seines geringen Tiefgangs und des starken Motors ist es für die Reviere rund um Fischland-Darß-Zingst optimal geeignet.

Die Seenotretter haben am Freitagnachmittag in Wustrow (Landkreis Vorpommern-Rügen) das erste Spezialschiff der neuen 8,4-Meter-Klasse auf den Namen "Knut Olaf Kolbe" getauft. Das in Finnland gefertigte Seenotrettungsboot mit Aluminiumrumpf verfügt über einen 425-PS-starken Jetantrieb - es hat also keine Schiffsschraube. Es wird - wie sein 1993 gebauter sieben Meter langer Vorgänger - über den Strand zu Wasser gebracht. Dank seines geringen Tiefgangs sowie seiner hohen Maximalgeschwindigkeit von 33 Knoten (rund 61 Stundenkilometer) sei das Seenotrettungsboot ideal für die flachen Gewässer rund um Fischland-Darß-Zingst geeignet, teilte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mit.

Umgebauter Traktor als Helfer

Die Seenotretter der Rettungsstation in Wustrow haben sich zur Taufe eines neuen Schiffs versammelt. © NDR Foto: Vanessa Kiaulehn
Gute Stimmung bei der Taufe: Die Seenotretter von Wustrow freuten sich über ihr neues Spezialboot.

Stationiert ist das Boot im nahezu 120 Jahre alten Wustrower Rettungsschuppen der Seenotretter. Um das Boot zur offenen Ostsee oder zu den rückwärtigen Bodden zu bringen, kommen ein für den maritimen Einsatzzweck umgebauter Traktor und ein neu entwickelter Spezialtrailer zum Einsatz. Die mehr als 175 Jahre bestehende Freiwilligenstation in Wustrow ist die älteste der DGzRS.

Großzügiger Spender als Namensgeber

Woher kommt der Name? Knut-Olaf Kolbe und seine Frau Irmgard Kolbe-Voigt aus der Nähe von Hannover hätten zeitlebens großes Interesse an der Seefahrt gezeigt, teilte die DGzRS mit. Das Ehepaar hatte die Seenotretter großzügig in seinem Nachlass bedacht. Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee und hält rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote auf 55 Stationen zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten einsatzbereit. In Mecklenburg-Vorpommern sind sie an genau 17 Stationen zwischen Timmendorf und Ückermuende aktiv.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 01.12.2023 | 17:30 Uhr

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