Sprachkitas: Erster Erfolg für Neubrandenburger Initiative
Im Streit um die künftige Förderung von Sprachkitas hat eine Neubrandenburger Initiative einen ersten Erfolg erzielt. Der Petitionsausschuss des Bundestages wird das Thema öffentlich diskutieren.
Im August hatte die Neubrandenburger Kita-Leiterin Wenke Stadach die Petition "Sprachkitas retten" gestartet. Mittlerweile haben deutschlandweit mehr als 53.000 Menschen dafür unterschrieben. Die Petition werde damit im Oktober oder November öffentlich angehört, so der Greifswalder SPD-Bundestagsabgeordnete Erik von Malottki. Bisher fördert der Bund ausgewählte Sprach-Kitas mit zusätzlichen Fachkräften für die Sprachbildung im Alltag. Zum Jahresende soll diese Unterstützung auslaufen.
Etat bislang im Bundeshaushalt nicht vorgesehen
Kita-Leitungen, Erzieher und Eltern fürchten, dass dann Zeit fehlt, um Kinder im Spracherwerb zu unterstützen. Diese Unterstützung bräuchten immer mehr Kinder, so Stadach. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 140 Sprachkitas, rund 170 zusätzliche Sprach-Fackräfte werden aus dem Programm finanziert. Mit der öffentlichen Anhörung vor dem Petitionsausschuss des Bundestages soll erreicht werden, dass das Anliegen der Petition und die Argumente der Befürworter in den Haushaltsberatungen des Bundes berücksichtigt werden. Im Entwurf des nächsten Bundeshaushalts ist ein Etat für die Sprachkitas bislang nicht mehr vorgesehen. Der Bund will die Sprachförderung von 2023 an im Kita-Qualitäts-Gesetz verankern und damit an die Länder abgeben.
Vier Millionen Euro Förderung vom Bund
Mecklenburg-Vorpommern hat eine Bundesratsinitiative gestartet und will ebenfalls, dass der Bund die Sprachkitas weiterhin speziell fördert. Nach Angaben des Bildungsministeriums Mecklenburg-Vorpommerns erhalten die Sprachkitas im Land in diesem Jahr mehr als vier Millionen Euro Bundesförderung.
Bundesministerin: Gespräche über Fortsetzung
Die Proteste gegen die auslaufende Förderungen zeigen inzwischen einen weiteren Erfolg: Bundesfamilienministerin Lisa Paus will mit den Ländern über eine Fortsetzung der Förderung für Sprachkitas verhandeln. Das sagte die Grünen-Politikerin dem ARD-Hauptstadtstudio am Donnerstagnachmittag. Zunächst soll es eine Übergangslösung geben.