Rostock: Bald erster Bauantrag für Werftdreieck
Früher standen hier Werkstätten der Heinkel-Flugzeugwerke, dann nutzte die Neptun-Werft die Fläche: Nun steht der erste Bauantrag für das künftige Quartier Werftdreieck in Rostock kurz bevor. 700 Wohnungen sollen entstehen.
Rund fünf Jahre nach dem Abriss der denkmalgeschützten Heinkel-Mauer in Rostock will die städtische Wohnungsgesellschaft WIRO in diesem Jahr den Bauantrag für den ersten Bauabschnitt für das Quartier Werftdreieck einreichen. "Die Planungen für das Quartier Werftdreieck kommen voran", sagte Wiro-Sprecher Carsten Klehn.
"Es entsteht hier ein komplettes Wohnquartier"
Der erste von fünf Abschnitten ist demnach zwei Hektar groß. Eine Parkgarage, ein Bürogebäude, ein Kindergarten und fünf Wohngebäude sollen dort entstehen. Insgesamt sollen rund 700 Wohnungen entstehen. Hinzu kommen ein Park, Einzelhandelsgeschäfte, Parkhäuser und Büroflächen. "Es entsteht hier ein komplettes Wohnquartier" für mehr als 2.000 Menschen, so der Wiro-Sprecher. Ein Viertel der Wohnungen soll der Planung zufolge als sozial geförderter Wohnungsbau integriert werden, um einen entsprechenden Anteil an Wohnungen mit Mietpreisbindung zu gewährleisten.
Dreistellige Investitionssumme
Die Gesamtinvestitionen für das Projekt zwischen der vierspurigen Lübecker Straße, der Werftstraße, Straßenbahn und der Bahntrasse Rostock-Warnemünde liegen im dreistelligen Millionenbereich. Zunächst waren 250 Millionen Euro im Gespräch. Doch angesichts der Baupreisentwicklung und der gestiegenen Inflation ließen sich für derartige Großprojekte kaum verlässliche Schätzungen abgeben, hieß es.
Quartier erzählt Rostocks Industriegeschichte
Auf dem insgesamt neun Hektar großen Areal waren im Zweiten Weltkrieg Werkstätten der Heinkel-Flugzeugwerke untergebracht. Danach waren hier Flächen der Neptun-Werft, dann lag das Areal brach. Die Backsteine der etwa 80 Meter langen und rund 10 Meter hohen Heinkel-Mauer erinnerten bis 2018 an das historische Erbe, dann wurden die Mauer abgerissen. Die Backsteine wurden eingelagert, mit ihnen soll später an die Geschichte des Standorts erinnert werden. Die Heinkel-Werke sind eines der umstrittensten Kapitel in der Rostocker Wirtschaftsgeschichte, an das bis zum 22. Januar unter dem Titel "Heinkel in Rostock - Innovation und Katastrophe" auch eine Ausstellung im Kulturhistorischen Museum erinnert.
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