Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Das hat sie schon wenige Stunden nach Ausbruch des Brandes mitgeteilt.
Bei Brandstiftung wird zwischen fahrlässiger und vorsätzlicher Brandstiftung unterschieden. Fahrlässigkeit liegt zum Beispiel vor, wenn man Essen auf dem Herd stehen lässt oder einen Schweißbrenner auf einem Dach anlässt, der dann einen Brand auslöst. Von vorsätzlicher Brandstiftung spricht man, wenn ein Feuer absichtlich gelegt worden ist. Der Landrat des Kreises Nordwestmecklenburg Tino Schomann (CDU), selbst freiwilliger Feuerwehrmann, geht davon aus, dass der Brand absichtlich gelegt worden ist: "Dort wo der Brand entstanden ist, ist sonst nichts", sagt er.
Laut Feuerwehr, Landkreis und Polizei ist das Feuer auf der Außenseite des Hauses am Dach ausgebrochen. Der zunächst kleine Brand entwickelte sich schnell zum Großbrand, weil das Feuer auf das leicht entflammbare Reetdach übergriff.
Ob der Brand im Zusammenhang mit einem politischen Motiv steht, steht noch nicht fest, ist aber Teil der Ermittlungen der Ermittlungsgruppe aus Staatsschutz und Kriminalpolizei.
Die Polizei spricht von einem politischen Hintergrund, wenn Straftaten im Zusammenhang mit einer politischen "Botschaft" stehen oder Kennzeichen und Hinweise auf ein politisches Motiv hindeuten. Im Fall Groß Strömkendorf geht die Polizei dem Verdacht nach, weil wenige Tage vor dem Brand ein Hakenkreuz auf dem Schild der Flüchtlingseinrichtung entdeckt worden war.
Ermittlungsergebnisse werden frühestens Anfang kommender Woche erwartet, sagte der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Rostock, Michael Peters.
Zunächst sollen Zeugen vernommen werden. So werden zum Beispiel die Passanten befragt, die den Brand entdeckt und den Einrichtungsleiter darüber informiert hatten. Außerdem werden Proben vom Brandort im Labor untersucht.
Ja. In den vergangenen Monaten hatte es mindestens sechs mutmaßliche Brandstiftungen gegeben, wie ein Sprecher des Landkreises Nordwestmecklenburg mitteilte. Betroffen waren demnach unter anderem ein Carport, eine Strohmiete und zuletzt ein leerstehendes Haus in einem Nachbarort von Groß Strömkendorf.
Die Geflüchteten sind unverletzt. Landrat Schomann teilte mit, dass bereits Wohnungen für die geflüchteten Familien gefunden worden sind. Auch die zerstörten Dokumente könnten schnell erneuert werden.
Nein. Das Haus ist durch das Feuer fast vollständig zerstört worden.
Der Schaden wird auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt.