MV will Afghanistan-Flüchtlinge aufnehmen
Mecklenburg-Vorpommern hat sich mit Blick auf die faktische Machtübernahme durch die Taliban bereit erklärt, weitere Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen. Eine Zahl nannte das Innenministerium nicht.
Wie eine Sprecherin des Innenministeriums erklärte, erfolge die Verteilung in Deutschland nach einem festgelegten Schlüssel, demzufolge Mecklenburg-Vorpommern etwa zwei Prozent der Geflüchteten aufnimmt. Erwartet würden vor allem sogenannte Ortskräfte, die in Afghanistan mit dort tätigen deutschen Militäreinheiten oder Hilfsorganisation zusammengearbeitet hätten und deshalb großen Gefahren ausgesetzt seien.
Ministerium: 30 afghanische Ortskräfte leben bereits in MV
Weil diese in der Regel mit gültigem Visum kämen und damit einen Aufenthaltstitel besäßen, müssten sie nicht die Verfahren in einer der beiden Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes durchlaufen. Sie würden dann gleich auf die Kommunen verteilt, so die Sprecherin weiter. 30 dieser früheren Ortskräfte lebten bereits in Mecklenburg-Vorpommern, insgesamt seien es etwa 450 Afghanen mit dem Status der Duldung.
Massenflucht aus Afghanistan
Seit dem Einzug der militant-islamistischen Taliban am Wochenende in Kabul hat dort eine Massenflucht eingesetzt. Zahlreiche westliche Länder bemühen sich, ihre Staatsbürger und Ortskräfte, an denen Racheaktionen der Taliban befürchtet werden, aus Afghanistan in Sicherheit zu bringen.
