Kontaktverfolgung: Behörden an der Belastungsgrenze
Die Gesundheitsämter in Mecklenburg-Vorpommern arbeiten derzeit an der Belastungsgrenze. Es gilt, zahlreiche Kontakte von Corona-Infizierten nachzuverfolgen. Man könne die Kapazitäten notfalls aufstocken.
In den Gesundheitsämtern der Kreise und kreisfreien Städte in Mecklenburg-Vorpommern laufen derzeit die Telefone heiß. Mitarbeiter sind damit beschäftigt, Kontaktpersonen von Corona-Infizierten hinterherzutelefonieren, um so ein genaueres Bild über die Infektionswege zu bekommen. NDR 1 Radio MV hat in den Kommunen nachgefragt, ob sie mit der Nachverfolgung noch hinterherkommen. Der Grundtenor lautet: Es sei zwar schwierig, aber man bekomme es hin. Vielerorts werden die Teams verstärkt.
Nordwestmecklenburg: 1.200 in Quarantäne, 20 Helfer
Beispielsweise sind im Landkreis Nordwestmecklenburg derzeit fast 1.200 Menschen in Quarantäne. Ein Team aus rund 20 Helfern ist nach Angaben des Kreises für die Nachverfolgung zuständig. Erst am Wochenende hätten vier weitere Unterstützer einen Crashkurs bekommen, in dem ihnen erklärt wurde, was sie zu tun hätten. Drei Bundeswehr-Angehörige würden seit eineinhalb Wochen helfen, sagte Kreissprecher Christoph Wohlleben. Wenn nötig, könnten zudem Mitarbeiter aus anderen Bereichen dazugeholt werden, zum Beispiel aus dem Kreisagrarmuseum, das derzeit Corona-bedingt geschlossen hat.
Vorpommern-Rügen: Kontaktverfolgung wird bei steigenden Zahlen schwieriger
Auch der Landkreis Vorpommern-Rügen hat gerade beschlossen, zehn weitere Stellen für das Nachverfolgungsteam auszuschreiben, wie Sprecher Olaf Manske erklärte. Zehn Bundeswehr-Angehörige aus Rostock und von der Marinetechnikschule Parow unterstützen die dortigen Behörden bereits. Sie helfen sowohl beim Nachtelefonieren als auch bei den Testabstrichen. Man bekomme die Nachverfolgung derzeit noch hin, aber mit steigenden Infektionszahlen werde dies schwieriger.
Ludwigslust-Parchim: Nachsteuern jederzeit möglich
Ähnlich sieht es in den anderen Regionen aus. Aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim hieß es, dass trotz des dynamischen Infektionsgeschehens glücklicherweise nicht so viele Kontaktpersonen zu betreuen seien. Man sei an der Belastungsgrenze, aber es könne jederzeit bei den Kapazitäten nachgesteuert werden. Auch zur Bundeswehr bestehe ein guter Kontakt. Bislang sind Bundeswehr-Angehörige bei der Nachverfolgung im Einsatz. Kommunale Sporteinrichtungen werden zunächst einmal geschlossen, um weiteren Clustern vorzubeugen. Die Kreismusikschule darf aber unter Einhaltung der Hygieneregeln weitermachen.
Seenplatte: Mobile Teams unterwegs
Im Kreis Mecklenburgische Seenplatte sei es dank der Unterstützung durch andere Ämter und der Bundeswehr weiterhin möglich, Kontakte nachzuverfolgen, sagte ein Kreissprecher. Viele Betroffene würden das Prozedere mittlerweile kennen und dementsprechend schneller und zielgerichteter Auskunft geben können. Mehrere mobile Abstrichteams seien im Kreisgebiet unterwegs, die täglich mehrere Hundert Kilometer zurücklegen würden.
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