DAK: Höchststand an Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen in MV
Stand: 09.03.2023 16:45 Uhr
Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen sind in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr auf einem neuen Höchststand geklettert. Laut der Krankenkasse DAK fehlen immer mehr Arbeitnehmer wegen Überlastung, Ängsten und Depressionen.
Vor allem handele es sich um Depressionen, aber auch um Störungen aufgrund von Belastungen auch im privaten Umfeld, so die Landeschefin der DAK in Mecklenburg-Vorpommern, Sabine Hansen. Den Zahlen zufolge liegt Mecklenburg-Vorpommern damit über dem Bundesniveau. Besonders betroffen seien Mitarbeiter im Gesundheitswesen.
Psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz mehr Beachtung schenken
Zudem seien die Fehltage wegen solcher Diagnosen bei jungen Leuten zwischen 15 und 24 Männern um mehr als die Hälfte gestiegen. Hansen bezeichnet die Zahlen als besorgniserregend. Der seelischen Gesundheit müsse am Arbeitsplatz mehr Beachtung geschenkt werden, insbesondere bei Auszubildenden und jungen Mitarbeitern. Psychische Erkrankungen sind oft langwierig und führten bei DAK-Versicherten zu Fehlzeiten von rund 36 Tagen.
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Die wichtigsten Anlaufstellen bei Depression
- Telefonseelsorge: anonyme, kostenlose Beratung rund um die Uhr; Tel. (0800) 111 0 111 oder (0800) 111 0 222
- Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer": kostenlose Beratung von Mo bis Sa, 14 bis 20 Uhr, Tel. 116 111. Elterntelefon: Mo bis Fr, 9 bis 11 Uhr sowie Di und Do, 17 bis 19 Uhr unter (0800) 111 05 50
- Muslimisches Seelsorgetelefon: (030) 44 35 09 821
- Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe: Mo, Di und Do, 13 bis 17 Uhr sowie Mi und Fr, 8.30 bis 12.30 Uhr. Tel. (0800) 334 45 33. Die Deutsche Depressionshilfe bietet einen Selbsttest sowie eine Übersicht zu regionalen Angeboten.
- Ärztlicher Bereitschaftsdienst der Krankenkassen: 116 117.
- Ambulanz der psychiatrischen Abteilung einer Klinik vor Ort - in jedem Fall bei Suizidgedanken.
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NDR 1 Radio MV |
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09.03.2023 | 14:00 Uhr