Ein Feature von Tilo Spanhel, ARD Studio Kairo

Beim Treffen der Arabischen Liga im Mai 2023 nahm zum ersten Mal nach 12 Jahren Syriens Machthaber Assad teil.

Sie werden versteckt in Zwiebelkisten, Autoreifen und sogar in frischen Granatäpfeln: Captagon-Tabletten. Die Hersteller sind kreativ, wenn es darum geht, die illegalen Drogen zu verstecken. Wenn Zollfahnder Captagon entdecken, dann oft in riesigen Mengen. Manchmal sind frisch gedruckte Verpackungen und Beipackzettel gleich mitgeliefert.

Irak, Libanon, Oman, Saudi-Arabien - dorthin kommt das syrische Captagon

Nach Schätzungen von Experten werden pro Jahr knapp 50 Milliarden US-Dollar mit dem Drogenhandel umgesetzt. Das wäre mehr als mexikanische Kartelle mutmaßlich mit dem Handel von Kokain verdienen. Einer der großen Profiteure scheint dabei das syrische Regime zu sein. Experten gehen davon aus, dass der Assad-Clan mit dem Drogenhandel seine Macht sichert. Hauptabsatzmarkt für die kleinen Tabletten sind bislang die arabischen Golfstaaten. Aber auch die Nachbarländer Syriens werden immer mehr von der Droge überschwemmt. Und in Europa entdeckten Zollfahnder zuletzt ebenfalls große Mengen Captagon. Droht die Droge auch nach Deutschland zu schwappen?

Weitere Informationen

Captagon im Wert von 60 Millionen Euro gefunden

Ermittler haben die bisher größte Menge an Captagon in Deutschland sichergestellt - Verkaufswert etwa 60 Millionen Euro. extern