Ein traumatisierter Soldat verbirgt sein Gesicht verzweifelt in seinen Händen. © Bundeswehr/Jonas Weber Foto: Jonas Weber

Killed in Action – Trauma Bundeswehr (1/5)

Sendung: Streitkräfte und Strategien | 15.05.2025 | 05:30 Uhr | von Christoph Heinzle, Kai Küstner und Sugárka Sielaff
42 Min | Verfügbar bis 15.05.2030

Folge 1: Drei Kriege
Viele Soldatinnen und Soldaten kommen traumatisiert aus einem Einsatz. Ein Gefecht, Todesangst und das Töten anderer können eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) auslösen - so ergeht es Tausenden. Um Hilfe zu bekommen – zunächst eine Therapie, später oft auch finanzielle Versorgung – müssen die Veteranen viele Jahre kämpfen: Gegen die Bundeswehr.
Die ist als Dienstherr der Soldaten in einer "schizophrenen Rolle", wie es Rechtsanwalt Arnd Steinmeyer formuliert: "Weil er auf der einen Seite zur Fürsorge verpflichteter Dienstherr ist und auf der anderen Seite das Verfahren prüfen und durchführen muss. Und diesen Spagat kriegt er oft nur sehr schwer hin." Warum dauern Wehrdienstbeschädigungsverfahren so lange und was macht das mit dem Image der Bundeswehr – in Zeiten, in denen verstärkt um Nachwuchs geworben wird, um die Landes- und Bündnisverteidigung zu intensivieren?
Die ehemalige Luftlandesanitäterin Annika, der frühere Fallschirmjäger Robert haben PTBS - und auch Ex-Feldjäger Alex: "Ich saß vorm Fernseher und es liefen die ganze Zeit Bilder vom Krieg. Bis ich dann irgendwann mitgekriegt habe, der Fernseher ist ja gar nicht an".
Wie eine PTBS diagnostiziert wird, warum die Dunkelziffer weit höher liegt als bei 200 Neuerkrankungen pro Jahr und was der Amoklauf des ehemaligen Soldaten Stefano B. in Ulm damit zu tun hat – das hört ihr in der ersten Folge der vierten Staffel von "Killed in Action".

Die Angebote der Bundeswehr für psychisch Kranke finden sich unter: https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/ptbs-hilfe
Dazu gibt es die Trauma-Hotline: +49 800 588 7957

Hilfsangebote des Deutschen BundeswehrVerbandes e.V.:
https://www.dbwv.de/multimedia/fuer-veteranen/hilfsangebote

Und des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen:
https://www.veteranenverband.de/hilfe/

Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf eine psychische Erkrankung ist für aktive Soldaten der Truppenarzt. Für ehemalige Soldaten und Angehörige: Hausarzt, Psychiater oder Psychotherapeut (Terminservice 116117).

Hilfe bei einer akuten Krise bei der nächsten psychiatrischen Klinik oder beim Notarzt unter 112.
Der Sozialpsychiatrische Dienst ist ein Angebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige. Der SpDi bietet Beratung und Hilfe an. In Suchmaschine "Sozialpsychiatrischer Dienst" und Wohnort eingeben.

Sie erreichen die Telefonseelsorge rund um die Uhr kostenfrei unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222.

Informationen und Hilfe rund um das Thema Depression:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de

Informationen zu Angsterkrankungen:
https://www.angstselbsthilfe.de

Für Angehörige:
https://www.bapk.de

Das erwähnte Buch: Michael A. Tegtmeier – "Traumatischer Stress bei militärischen Kräften":
https://www.verlagdrkovac.de/978-3-8300-5351-4.htm

Podcast-Tipp: "Wie wir ticken - Euer Psychologie-Podcast": https://www.ardaudiothek.de/sendung/wie-wir-ticken-euer-psychologie-podcast/94700346/

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