Tschentscher kündigt strengere Corona-Regeln für Hamburg an
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat am Montag im Interview mit NDR 90,3 und dem Hamburg Journal im NDR Fernsehen gesagt, dass die Corona-Maßnahmen in der Hansestadt verschärft werden. Die strengeren Regeln sollen bereits für die Weihnachtstage gelten.
Die Verschärfung soll auch Geimpfte und Genesene treffen: Schon über die Feiertage sollen sich nur noch 10 bis 20 Menschen privat treffen dürfen. Bisher galten schärfere Corona-Regeln vor allem für Ungeimpfte, damit soll wegen der Omikron-Variante jetzt erst einmal Schluss sein. "Diese Variante gibt noch mal eine neue Lage in der Pandemie, weil die Impfungen zwar noch wirken, aber nicht mehr so gut", so Tschentscher. "Deswegen werden wir das tun, was die Wissenschaft empfiehlt, nämlich die Kontakte stärker beschränken."
Konkrete Regeln in der Bund-Länder-Runde
Das bedeute, dass man Weihnachten nicht mit 30, 40 oder 50 Personen zusammenkommen könnte. "Alle sollten sich drauf einstellen, in einem kleineren Personenkreis die Feiertage zu planen", ergänzte Hamburgs Bürgermeister. Wie groß die Treffen genau werden können, soll am Dienstag bei den Beratungen von Bund und Ländern zur Corona-Lage beschlossen werden. Die Regelung soll dann bundesweit gelten.
Clubs und Diskotheken müssen schließen
Außerdem müssten Clubs und Diskotheken in Hamburg wieder schließen, wie Tschentscher erklärte. Das werde der Senat bei seiner Sitzung am Dienstag beschließen. Dazu sagte er: "Überall dort, wo keine Maske getragen wird, dort müssen diese Zusammenkünfte unterbleiben, das heißt, es wird dort noch einmal eine Einschränkung geben."
Experten befürchten Ausbreitung der Omikron-Variante
Tschentscher betonte, die Geimpften hätten alles richtig gemacht. Die Impfung schütze vor einer schweren Corona-Erkrankung. Der Schutz sei aber bei der Omikron-Variante nicht mehr so effektiv. Zuvor hatte sich der Corona-Expertenrat der Bundesregierung für weitere Kontaktbeschränkungen ausgesprochen. Er warnte in einer Stellungnahme vor gravierenden Folgen einer Verbreitung dieser Virus-Variante. Der Städte- und Gemeindebund sieht sogar die Funktionsfähigkeit des Staates bedroht.
Tschentscher wirbt noch mal für Auffrischungsimpfung
Tschentscher sagte aber auch, man könne den Schutz auch vor der Omikron-Variante durch die Auffrischungsimpfung verbessern. Darum wolle man bundesweit mehr Impfstoff für die Boosterimpfungen einsetzen, so Hamburgs Bürgermeister. Zunächst einmal werde der Impfstoff aber für diejenigen eingesetzt, die ihn am dringendsten brauchen: Menschen mit Vorerkrankungen oder die Personen, bei denen der vollständige Impfschutz vor sechs Monaten erreicht wurde.
Ausbau von Corona-Testzentren
Außerdem sollen auch die Möglichkeiten von Corona-Tests wieder ausgebaut werden, sagte er. Dies sei auch nötig, weil in Hamburg sowohl am Arbeitsplatz als auch im öffentlichen Nahverkehr eine 3G-Regel gelte. Die Opposition hatte bemängelt, die Testmöglichkeiten seien gerade in dezentralen Stadtteilen sehr eingeschränkt.
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