Ein Justizbeamter steht in Hamburg vor der leeren Richterbank im Gerichtssaal im Strafjustizgebäude. © picture alliance / dpa Foto: Christian Charisius

Versuchter Mord in Hamburg: Opfer sagt vor Landgericht aus

Stand: 28.01.2022 14:30 Uhr

Im Prozess um den Mordversuch eines Mannes aus Rahlstedt an seiner Ehefrau hat am Freitag das Opfer ausgesagt. Die 38-Jährige schilderte eine langjährige Beziehung der Tyrannei.

Ihr Mann kontrollierte sie nach eigenen Angaben pausenlos: Ständig rief er sie auf der Arbeit an. Wo bist Du, was machst Du, fragte er unzählige Male am Tag. Und je erfolgreicher die 38-Jährige in ihrem Beruf wurde, desto schlimmer wurde es. "Du bist jetzt wohl was Besseres", höhnte er, als die Altenpflegerin zur Hausleitung aufstieg, und die Anrufe nahmen zu. Sie trennte sich.

Drohungen nehmen nach Trennung zu

Ruhe fand sie dadurch aber nicht. Nun stand er ständig vor ihrer Tür. "Er drohte mir auch: wenn ich dich nicht habe, wird dich keiner haben," erzählt sie, eine zierliche Frau mit geflochtenem dunklem Zopf. Ihr Mann, ein stämmiger Typ mit Glatze, atmet schwer, als er die Aussage hört. Immer wieder verlangt er nach einer Pause.

Ehefrau mit Kabelbindern gewürgt

Der 40-jährige Angeklagte ist in Untersuchungshaft. Vorigen Mai kam er zur Wohnung der Familie, angeblich um seine letzten Sachen abzuholen. Da schlug er seine Frau laut Anklage zu Boden und würgte sie mit Kabelbindern. Als sie bewusstlos war, floh er erst und rief dann selbst einen Rettungswagen. Die Notärzte und Notärztinnen konnten ihr Leben retten.

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Ein Angeklagter sitzt in einem Gerichtssaal in Hamburg. © NDR Foto: Elke Spanner

40-Jähriger wegen versuchten Mordes an seiner Frau angeklagt

Der Mann soll die 38-Jährige fast erwürgt haben, weil sie sich von ihm getrennt hatte. Nun muss er sich vor dem Hamburger Landgericht verantworten. (29.11.2021) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 28.01.2022 | 14:00 Uhr

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