Versuchter Mord in Hamburg: Opfer sagt vor Landgericht aus
Im Prozess um den Mordversuch eines Mannes aus Rahlstedt an seiner Ehefrau hat am Freitag das Opfer ausgesagt. Die 38-Jährige schilderte eine langjährige Beziehung der Tyrannei.
Ihr Mann kontrollierte sie nach eigenen Angaben pausenlos: Ständig rief er sie auf der Arbeit an. Wo bist Du, was machst Du, fragte er unzählige Male am Tag. Und je erfolgreicher die 38-Jährige in ihrem Beruf wurde, desto schlimmer wurde es. "Du bist jetzt wohl was Besseres", höhnte er, als die Altenpflegerin zur Hausleitung aufstieg, und die Anrufe nahmen zu. Sie trennte sich.
Drohungen nehmen nach Trennung zu
Ruhe fand sie dadurch aber nicht. Nun stand er ständig vor ihrer Tür. "Er drohte mir auch: wenn ich dich nicht habe, wird dich keiner haben," erzählt sie, eine zierliche Frau mit geflochtenem dunklem Zopf. Ihr Mann, ein stämmiger Typ mit Glatze, atmet schwer, als er die Aussage hört. Immer wieder verlangt er nach einer Pause.
Ehefrau mit Kabelbindern gewürgt
Der 40-jährige Angeklagte ist in Untersuchungshaft. Vorigen Mai kam er zur Wohnung der Familie, angeblich um seine letzten Sachen abzuholen. Da schlug er seine Frau laut Anklage zu Boden und würgte sie mit Kabelbindern. Als sie bewusstlos war, floh er erst und rief dann selbst einen Rettungswagen. Die Notärzte und Notärztinnen konnten ihr Leben retten.
