Habeck und Tschentscher äußern sich zu möglichem Gasstopp
Droht ein Stopp russischer Gaslieferungen? Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kann das nicht ausschließen. Das sagte er am Sonnabend im Audimax der Uni Hamburg bei einer Veranstaltung der Wochenzeitung "Die Zeit".
"Die Lange Nacht der 'Zeit'" zählte in diesem Jahr auch den Bundeswirtschaftsminister zu seinen Gästen und es wurde über die künftige Energieversorgung Deutschlands sowie einen möglichen Gasmangel diskutiert. Habeck sprach in diesem Zusammenhang von einem sichtbaren Muster. Zwar sei er froh, nicht in den Kopf des russischen Präsidenten Wladimir Putin blicken zu können. Allerdings sei es dessen Ziel, die Einheit und Solidarität der deutschen Gesellschaft zu zerstören, etwa über explodierende Energiepreise. Diese, so Robert Habeck, seien eine Bedrohung für den sozialen Frieden.
Habeck: "Sehr, sehr gereizte Debatten" drohen
Sollte Deutschland es nicht schaffen, die Speicher vor einem russischen Gasstopp bis zum Winter vollständig aufzufüllen oder Gas auf anderem Wege zu beschaffen, stünden "sehr, sehr gereizte Debatten" bevor. Für Hamburg könnte dies auch Einschränkungen wie rationiertes Warmwasser oder eine Absenkung der maximalen Raumtemperatur im Fernwärmenetz bedeuten, wie Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" andeutete.
Tschentscher: Weitere Windräder auch in Naturschutzgebieten
Auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) war zur Veranstaltung geladen und sprach über die künftige Energieversorgung. Dabei zeigte er sich offen dafür, weitere Windräder auch in Naturschutzgebieten aufzustellen. Angesichts der aktuellen Energie-Probleme sei das vertretbar, meinte Tschentscher. Vor allem im Hafengebiet könnten neue Windräder entstehen. Ziel sei dort eine Verdopplung der Windenergie.
Habeck lobt Bereitschaft, Energie einzusparen
Lobend äußerte sich Habeck über die Bereitschaft der Deutschen, Energie einzusparen. Immerhin läge der Erdgasverbrauch in diesem Jahr bislang um 14 Prozent niedriger als im Vorjahr.