Pop-Up-Radspur an Alster: ADFC fordert mehr Platz für Radler
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat in Hamburg an der Alster eine Pop-Up-Radspur eröffnet. Für zwei Tage sperrte der Fahrradclub an der Alster zwischen dem Hotel Atlantic und der Schwanenwikbrücke eine Fahrbahn der mehrspurigen Straße ab, damit sie von Radfahrern genutzt werden kann. "Wir wollen damit zeigen, dass es möglich wäre und wie viel Platz derzeit für Radfahrer und Fußgänger nötig ist, wenn die Corona-Abstandsregeln eingehalten werden sollen", sagte ADFC-Sprecher Dirk Lau am Montag.
Die Aktion des ADFC auf der Straße "An der Alster" lief mit Genehmigung der Stadt: Ein Fahrstreifen durfte am Sonntag und Montag für Radfahrer reserviert werden. Der ADFC will damit zeigen, wie Radler sicherer durch die Stadt kommen können. Denn gerade am östlichen Alsterufer ist es eng. Der geforderte Corona-Sicherheitsabstand von 1,50 Metern kann oft nicht eingehalten werden.
Dauerhafte Lösung für große Hauptstraßen?
Mit der Aktion auf der 750 Meter langen Strecke will der Fahrradclub auch darauf hinweisen, dass diese zusätzliche Fahrspur eine dauerhafte Lösung an Magistralen wie der Stresemannstraße, der Kieler Straße, der Wandsbeker Chaussee und der Elbchaussee sein sollten.
Senat soll etwas für Verkehrswende tun
Außerdem sollte der Senat schon jetzt mit Blick auf den Infektionsschutz an diesen Stellen handeln. Der Senat müsse endlich aufwachen und nicht nur von der Verkehrswende reden, sondern auch etwas dafür tun. Allein am Montagmorgen seien zwischen 8.30 und 9.30 Uhr knapp 1.000 Radfahrer auf dieser absperrten Spur unterwegs gewesen - zusätzlich zu denen, die weiterhin auf dem normalen Weg fuhren. Am Sonntag hätten bis zu 5.000 Radler die Pop-Up-Lane genutzt. Viele Autofahrer ärgerten sich allerdings über die Aktion, denn sie standen zeitweise im Stau.
