Hamburger Kassenärzte protestieren gegen Lauterbachs Pläne
Die Hamburger Kassenärztinnen und -ärzte planen massive Protestaktionen gegen Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Sie werfen ihm Wortbruch vor - und einen Sparkurs auf Kosten von Patientinnen und Patienten.
Seit fast 30 Jahren gibt es im deutschen Gesundheitssystem einen Honorar-Deckel für Kassenärztinnen und -ärzte. Das heißt: Ihre Honorare sind begrenzt, auch wenn sie noch so viel arbeiten. Vor drei Jahren schöpften die Kassenärztinnen und -ärzte Hoffnung. Denn neue Patientinnnen und Patienten - und alle Patientinnen und Patienten, die länger als zwei Jahre nicht mehr in der Arzt-Praxis waren - wurden von diesem Honorar-Deckel ausgenommen.
Kassenärzte planen Protestaktionen
Lauterbach, damals einfacher Abgeordneter, warb im Bundestag für dieses Gesetz. Jetzt will er es wieder abschaffen, und zwar um Geld zu sparen. Denn die Krankenkassen sind klamm. Bei einer Versammlung am Donnerstagabend machten viele Hamburger Kassenärztinnen und -ärzte ihrem Ärger Luft. Sie sagen, damit schade Lauterbach auch den Patientinnen und Patienten. Denn die Wartezeiten bei Fachärztinnen und -ärzten würden wieder länger werden - weil es sich für viele Praxen nicht mehr lohnen würde, neue Patientinnen und Patienten aufzunehmen. Wie in anderen Bundesländern auch planen die Kassenärztinnen und -ärzte in Hamburg Protestaktionen. Möglicherweise bleiben bald jeden Monat viele Arztpraxen am Mittwoch dicht.
