Zwei Personen sitzen nebeneinander und beschäftigen sich mit einem Tablet. © Imago

Hamburg sucht Digitalmentoren für Senioren

Stand: 31.05.2022 17:30 Uhr

Hamburg will ältere Menschen dabei unterstützen, mit digitalen Angeboten umzugehen. Deshalb werden jetzt sogenannte Digitalmentorinnen und -mentoren gesucht, die Seniorinnen und Senioren beim Umgang mit dem Internet, Smartphones und Tablets helfen.

"Die entscheidende Voraussetzung ist nicht, dass man IT-Experte ist, sondern dass man sicher ist im Umgang mit einem Tablet, einem Smartphone im Alltag", sagte der Geschäftsführer des Albertinen Hauses, Ralf Zastrau, am Dienstag. Das Haus ist bundesweit bekannt für seine Altersmedizin. Und es ist Kooperationspartner der Stadt Hamburg bei den Digitalmentorinnen und -mentoren. Menschen also, die Rentnerinnen und Rentnern den Einstieg in die digitale Welt erleichtern sollen - beispielsweise bei Senioren-Treffs.

Eintägige Schulung für Digitalmentoren

100 Mentorinnen und Mentoren werden bis zum Jahresende gesucht. In einer eintägigen Schulung sollen sie auf ihre ehrenamtliche Aufgabe vorbereitet werden. Alle Digitalmentorinnen und -mentoren erhalten zudem einen Materialkoffer mit Unterlagen und den Hamburger Ehrenamtsnachweis.

Die für Digitalisierung zuständige Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) betonte bei der Landespressekonferenz am Dienstag, die Stärkung der digitalen Kompetenzen von alten Menschen sei ein wichtiger Bestandteil einer altersfreundlichen Stadt. Teilhabe - auch im digitalen Bereich - sei ein "Grundpfeiler für unser gesellschaftliches Zusammenleben".

Seniorenbeirat: Programm reicht nicht aus

Die Vorsitzende des Landes-Seniorenbeirats Hamburg, Karin Rogalski-Beeck, sagte, in der Hansestadt lebten mehr als 350.000 Menschen, die älter als 65 Jahre seien - gut 183.000 von ihnen seien älter als 75 Jahre. "Untersuchungen zeigen, dass von den über 75-Jährigen lediglich 50 Prozent digitale Geräte nutzen", erklärte sie. Entsprechend begrüße der Seniorenbeirat die Initiative des Senats zur Digitalisierung von Seniorinnen und Senioren. Rogalski-Beeck kritisierte jedoch, dass das mit 150.000 Euro aus Corona-Mitteln ausgestattete Programm vorerst nur bis zum Jahresende laufe. Das reiche nicht aus. Auch sei eine einmalige Anleitung der Seniorinnen und Senioren viel zu wenig. "Es muss wiederkehrend sein, sonst sind die alten Menschen auch leicht überfordert."

Kontakt für Interessenten

Interessierte, die sich zu Digitalmentorinnen und -mentoren schulen lassen möchten, können sich im Zentrum für Geriatrie und Gerontologie des Albertinen Hauses informieren. Kontakt: Lena Baltes (E-Mail: lena.baltes@immanuelalbertinen.de) und Kirsten Sommer (kirsten.sommer@immanuelalbertinen.de)

 

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 01.06.2022 | 06:00 Uhr

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