Ein Aufsteller mit dem Schriftzug Alternative für Deutschland und dem Logo der AfD. © dpa Foto: Christoph Reichwein
Ein Aufsteller mit dem Schriftzug Alternative für Deutschland und dem Logo der AfD. © dpa Foto: Christoph Reichwein
Ein Aufsteller mit dem Schriftzug Alternative für Deutschland und dem Logo der AfD. © dpa Foto: Christoph Reichwein
AUDIO: AfD-Gutachten des Verfassungsschutzes aus Hamburger Sicht (1 Min)

Gutachten des Verfassungsschutzes zur AfD: Das steht zu Hamburg drin

Stand: 14.05.2025 17:00 Uhr

Das mehr als 1.000 Seiten starke Gutachten des Bundesverfassungsschutzes zur AfD ist am Mittwoch von mehreren Medien veröffentlicht worden. In dem Dokument begründet der Verfassungsschutz, warum die AfD aus seiner Sicht als "gesichert rechtsextremistisch" gilt. Darin werden auch Hamburger AfD-Politikerinnen und Politiker zitiert.

Aus Hamburg kommen aber nur einzelne Mosaiksteine für das Gesamtbild, das der Verfassungsschutz von der AfD zeichnet. Besonders ins Auge fallen Aussagen von AfD-Politikerinnen und -Politikern über einen angeblichen "Volks-" oder "Bevölkerungs-Austausch". Das sind Begriffe, die nach Angaben des Verfassungsschutzes in rechtsextremen Kreisen eine große Rolle spielen. Sie sollen den Eindruck erwecken, dass nach einem geheimen Plan weiße Bevölkerungsmehrheiten systematisch ersetzt werden sollen. Und sie stehen laut Verfassungsschutz in direkter Nähe zum Nazi-Begriff der "Umvolkung". Auch fremdenfeindliche Forderungen nach Massenabschiebungen werden von Hamburger AfD-Politikerinnen und Politikern laut Verfassungsschutz erhoben.

Nockemann: Gutachten "Anschlag auf die Meinungsfreiheit"

Dirk Nockemann, der Hamburger AfD-Chef, nennt das Gutachten "einen Anschlag auf die Meinungsfreiheit". Er behauptet, kritische Meinungen würden kriminalisiert. Auf die gesammelten Zitate von Hamburger AfD-Politikerinnen und Politikern geht er nicht ein. Nockemann selbst wird in dem Gutachten nicht erwähnt.

Ole Wackermann und Maiken Nielsen stehen vor einem Hintergrund, der den Hamburger Hafen und die Elphilharmonie am Abend zeigt, und lächeln in die Kamera. © NDR; picture alliance / Westend61 | Willing-Holtz Foto: Arman Ahmadi
AUDIO: Podcast Hamburg Heute: Was steht im Verfassungsschutz-Gutachten zur AfD? (14 Min)

Einstufung des Verfassungsschutzes vorläufig ausgesetzt

Der Verfassungsschutz zitiert ausschließlich ehemalige oder aktuelle Funktions- und Mandatsträger der Hamburger AfD - keine einfachen Parteimitglieder. Er hatte die AfD Anfang Mai auf Grundlage des Gutachtens als "gesichert rechtsextremistische Bestrebung" eingestuft. Wegen einer Klage der AfD wurde die Einstufung vorläufig ausgesetzt, bis das Verwaltungsgericht Köln über einen entsprechenden Eilantrag entschieden hat. An ihrer Einschätzung hält die Behörde jedoch inhaltlich fest.

Weitere Informationen
Demonstration gegen die AfD in Hamburg. © Screenshot

Demonstration gegen AfD in der Hamburger Innenstadt

Anlass der Demo war die Einstufung der AfD als "gesichert rechtsextrem" durch das Bundesamt für Verfassungsschutz vergangene Woche. (13.05.2025) mehr

Der Hamburger AfD-Chef Dirk Nockemann sitzt bei einer Veranstaltung seiner Partei im Rathaus. (Archivfoto) © IMAGO / BREUEL-BILD

Hamburger AfD-Chef macht dem Verfassungsschutz schwere Vorwürfe

Es geht um die Einstufung der AfD als "gesichert rechtsextremistisch", um die inzwischen ein Rechtsstreit entbrannt ist. (10.05.20225) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Hamburg Heute - Nachrichten Podcast | 14.05.2025 | 17:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

AfD

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Der Schriftzug "Unterschreib für Hamburg werbefrei" steht auf einem Schild im Hamburger Stadtteil Sternschanze. Das Volksbegehren möchte die bauordnungsrechtlichen Vorschriften über Werbeanlagen in Hamburg neu fassen. © picture alliance / dpa Foto: Davi Hammersen

Zu wenige Unterschriften für Volksbegehren "Hamburg Werbefrei"

Rund 15.000 Stimmen fehlen der Initiative, die die Reklame in der Hansestadt zurückdrängen will. Sie kündigte ein "juristisches Nachspiel" an. mehr