Düstere Konjunktur-Aussichten für Hamburger Unternehmen
Noch ist die Lage in den Hamburger Unternehmen ganz okay - die Aussichten, die sind aber düster. So lässt sich das aktuelle Konjunktur-Barometer in einem Satz zusammenfassen, dass die Hamburger Handelskammer am Donnerstag vorgelegt hat.
Die Krise, sie ist noch nicht wirklich angekommen in der Hamburger Wirtschaft: Mehr als die Hälfte der Unternehmen bewertet ihre aktuelle Geschäftslage als befriedigend, fast 30 Prozent sogar als gut ein. Nur jedes fünfte Unternehmen spricht von einer schlechten Geschäftslage. Betroffen sind vor allem der Einzelhandel und der Groß- und Außenhandel.
Handelskammer: Politik soll "sichere Energieversorgung" sicherstellen
"Hamburgs Wirtschaft hat sich bis hierhin robust gezeigt und schnell auf die Krise reagiert, ist aber voller Sorge", sagte der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Malte Heyne. "Die Politik hat leider erst mit Verzögerungen wichtige Forderungen der Wirtschaft aufgegriffen, auch die Umsetzung verläuft bisher schleppend." Um Insolvenzen eigentlich gesunder Unternehmen zu verhindern, müsse eine "sichere Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen" sichergestellt werden.
50 Prozent der Unternehmen rechnet mit schlechter Geschäftslage
Die Geschäftserwartungen, also die Aussichten, sie sind weiter im Sinkflug. Jedes zweite Unternehmen rechnet mit einer eher ungünstigen Geschäftslage, nur vier Prozent der Firmen sind optimistisch. Als größtes Risiko gelten nach wie vor die hohen Energie- und Rohstoffpreise. Aber auch der Fachkräftemangel macht vielen Unternehmen weiterhin zu schaffen.
Finanzielle Lage wird stabil bewertet
Trotz düsterer Konjunktur-Aussichten: ihre finanzielle Lage bewerten die meisten Unternehmen als stabil. An der aktuellen Umfrage der Handelskammer haben sich zwischen Ende September und Mitte Oktober gut 500 Firmen beteiligt.