Auch Hamburg fordert Vorschlag für Neun-Euro-Ticket-Nachfolge
Im Streit über eine Nachfolgeregelung für das Neun-Euro-Ticket fordern die Länder einen neuen Vorschlag der Bundesregierung. Die Hamburgerinnen und Hamburger haben das Angebot gut genutzt. Das zeigen auch die Zahlen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen und des HVV.
Vom Neun-Euro-Ticket, das Ende August ausläuft, hat besonders das Hamburger Umland profitiert, heißt es aus der Verkehrsbehörde. Demnach haben fast 190.000 Menschen Busse oder Bahnen im HVV-Verbund gegen das Auto getauscht. Im Stadtgebiet waren es mehr als 120.000.
Tjarks: Mehr Kapazitäten für Schienenverkehr
Einerseits habe das Neun-Euro-Ticket gezeigt, dass öffentliche Verkehrsmittel für die Menschen attraktiv seien, sagte Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). Andererseits sei nun auch klar, dass unser Bus- und Bahnsystem dringend verbessert werden müsse. Insbesondere das Schienensystem müsse widerstandsfähiger und auf mehr Kapazität ausgelegt werden. "Dafür benötigen wir Regionalisierungsmittel des Bundes, das haben wir heute hinterlegt", betonte der Senator nach der Sonderverkehrsministerkonferenz in Bremen.
Hamburg warte nun auf einen Vorschlag für das Nachfolge-Ticket. Dies müsse einfach zu erwerben sein, bundesweit gelten und die Menschen finanziell entlasten, gerade auch vor dem Hintergrund des Klimawandels und der möglichen CO2-Einsparungen im Verkehr.
Demo in der Innenstadt
Am Nachmittag demonstrierten rund 250 Menschen in der Hamburger Innenstadt für eine Verlängerung des Neun-Euro-Tickets. Sie zogen vom Jungfernstieg über die Mönckebergstraße bis zum Hauptbahnhof und zeigten Schilder mit der Aufschrift "9-Euro-Ticket forever!", "ÖPNV für alle" oder "Nahverkehr statt Bundeswehr". Ein Bündnis von mehr als 30 Gruppen - vom Studentenausschuss der Uni Hamburg über Fridays for Future bis hin zu den Linken - unterstützt die Initiative "HVV umsonst", die sich mit einer Petition für eine Fortsetzung des Neun-Euro-Tickets einsetzt.