"AWO Gesundheitstreff" am Osdorfer Born eröffnet

Stand: 13.04.2023 16:07 Uhr

Am Osdorfer Born in Hamburg gibt es seit Donnerstag den ersten "AWO Gesundheitstreff". Das Besondere: Dort arbeiten Ärztinnen und Ärzte sowie Sozialarbeiterinnen und -arbeiter Hand in Hand und unter einem gemeinsamen Dach, um Patientinnen und Patienten besser zu versorgen.

Hinter dem Gesundheitstreff steckt eine einfache Idee: Dass Krankheiten auch etwas damit zu tun haben, dass man große Sorgen hat. Zum Beispiel weil man verschuldet ist. Oder dass man einfach nicht versteht, was der Arzt einem gesagt und verordnet hat. Gerade in armen Stadtteilen ist das ein großes Problem. Der Gesundheitstreff will deshalb ärztliche Versorgung und soziale Beratung miteinander verzahnen - so wie es schon seit Jahren die Poliklinik auf der Veddel macht, oder der Gesundheitskiosk in Billstedt.

Gesundheitstreff im Ärztehaus am Born Center

Das neue Angebot befindet sich direkt im Ärztehaus am Born Center, gegenüber vom Klick Kindermuseum. Dort gibt es unter anderem eine Hausarztpraxis und eine neue Praxis für Kinder- und Jugendpsychologie. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf berät und begleitet die Arbeit des "AWO Gesundheitstreffs Osdorf". Er ist Teil einer Gesamstrategie der Hamburger Sozialbehörde, die in allen Bezirken lokale Gesundheitszentren etablieren will.

"Meilenstein" soll Beispiel für weitere Projekte sein

Sozialsenatorin Melanie Schlotzauer (SPD) betonte, dass durch die Vereinigung verschiedener Angebote unter einem Dach eine stärker patientenorientierte Versorgung erreicht und gleichzeitig niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Stadtteil entlastet werden sollen. Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) sprach bei der Eröffnung von einem "Meilenstein". Jutta Blankau, Präsidiumsvorsitzende der AWO Hamburg, zeigte sich überzeugt, dass der Treff beispielhaft für weitere Projekte sein werde.

Ein Arzt berät einen Patienten © colourbox
AUDIO: "AWO Gesundheitstreff Osdorf" eröffnet (1 Min)

Die Sozialbehörde und der Bezirk Altona finanzieren das neue Angebot laut AWO zunächst für die Dauer von drei Jahren. Die Robert Bosch Stiftung lässt die Arbeit des neuen Zentrums begleitend auswerten.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 13.04.2023 | 13:00 Uhr

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Gesundheitsvorsorge

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