40-Jähriger wegen versuchten Mordes an seiner Frau angeklagt
Wegen eines Mordversuchs an seiner Ehefrau muss sich seit Montag ein Mann vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Der 40-Jährige soll seine Frau im Mai dieses Jahres fast erdrosselt haben, weil sie sich von ihm getrennt hatte.
Er sollte seine letzten Sachen abholen. Dazu hatte die 38-Jährige ihren Mann aufgefordert. In der Wohnung im Wildschwanbrook in Rahlstedt schlug der Angeklagte seine Frau dann laut Anklage plötzlich zu Boden. Er schloss das Fenster, damit die Nachbarn ihre Hilferufe nicht hören konnten, setzte sich auf sie und würgte sie bis zur Bewusstlosigkeit. Die Kabelbinder, die er auf ihren Hals drückte, hatte er laut der Staatsanwältin extra dafür mitgebracht. "Er fühlte sich durch die Trennung in seinem Machtanspruch verletzt", heißt es in der Anklage.
Mutmaßlicher Täter rief Notarzt
Der 40-jährige Speditionsmitarbeiter ist ein bulliger Typ mit Glatze. Als er im Gericht hört, was er getan haben soll, schluchzt er laut. Nach dem Verlesen der Anklageschrift will sich der Mann zunächst nicht zu den Tatvorwürfen äußern. Ihm wird auch vorgeworfen, seine Frau über Monate hinweg heimlich durchs Schlüsselloch fotografiert zu haben, wenn sie nackt unter der Dusche stand. Nach dem mutmaßlichen Mordversuch hatte er die 38-Jährige zunächst bewusstlos in der Wohnung liegen lassen, dann aber selbst den Rettungswagen gerufen. Die Notärzte konnten ihr Leben retten.
