Sonntagsstudio
Sonntag, 26. Juni 2022, 20:00 bis
22:00 Uhr
Wenn man beschlösse, den lieben langen Tag nur mit Lesen zu verbringen und mit nichts anderem – müsste man sich dann schämen? Müsste man vor Scham zerfließen, weil man sich dem sozialen Miteinander und dem produktiven Wirtschaften entzöge? Und wenn schon – ließe sich das Schamgefühl nicht auch irgendwie ertragen? "Schäm Dich!" ist ja eindeutig einer der meistverbreiteten Imperative unserer Zeit – was, wenn man sich ihm fügt?
Über die Scham in der Literatur diskutieren Lisa Kreißler und Alexander Solloch unverschämt leidenschaftlich am Beispiel von Inès Bayard und Wilhelm Genazino und der gerade erschienenen "Zwei Enthüllungen über die Scham" des Wiener Philosophen Robert Pfaller. Sie sprechen mit der Malerin und Performance-Künstlerin Sophia Süßmilch über ihren Versuch, die Scham zu überwinden. Außerdem rezensieren sie, immer auf der Suche nach neuen Scham-Erlebnissen, die jüngsten Ausgaben des Jugendmagazins "BRAVO"…
Um diese Bücher geht es in der Folge:
- Inès Bayard: Scham (Zsolnay-Verlag)
- Tanja Raich (Hrsg.): Das Paradies ist weiblich. 20 Einladungen in eine Welt, in der Frauen das Sagen haben (Kein & Aber)
- Robert Pfaller: Zwei Enthüllungen über die Scham (S. Fischer)
- Helene Hegemann: Schlachtensee. Stories (Kiepenheuer & Witsch)
- Wilhelm Genazino: Das Glück in glücksfernen Zeiten (Hanser)
Mit Lisa Kreißler und Alexander Solloch.
